Ferien sollten früher starten
Es ist noch gar nicht so lange her, da wähnte man Schüler und Kindergartenkinder auf einer Art Insel der Glückseligen inmitten des tosenden Corona-tsunamis. Ihre Infektionszahlen waren im Vergleich zu den anderen Altersgruppen verschwindend gering.
Doch inzwischen liegen die Sieben-tage-inzidenzen von Kindern und Jugendlichen an der Spitze. Je nach Alter haben sie die 1000er Marke gerissen. Auch bei der Inzidenzen seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 sind Heranwachsende mittlerweile spitze.
Das hat unterschiedliche Gründe. Zum einen konnten sich jüngere Kinder lange nicht impfen lassen und hatten mit fortschreitender Virus-ausbreitung ein höheres Infektionsrisiko. Zum anderen werden sie in der Schule regelmäßig getestet. Ihre Dunkelziffer geht im Gegensatz zu der der Erwachsenen gegen Null.
Doch wie sollen die Verantwortlichen auf diese Entwicklung reagieren. Noch mehr testen? Das würde die bereits jetzt am Limit arbeitenden Lehrerinnen und Lehrer vollends kollabieren lassen. Eine höhere Testintensität wäre also nur mit zusätzlichen Mitarbeitern möglich. Aber die sind bekanntlich nicht vorhanden.
Ein schulischer Lockdown? Ebenfalls keine gute Idee. Kinder und Jugendliche haben bereits genug unter Einschränkungen leiden müssen, und der Distanzunterricht ist nicht gut genug vorbereitet.
Dennoch sollte man jede kleine Möglichkeit nutzen, um Kontakte auch in der Schule zu minimieren. Dort, wo es räumlich und personell möglich ist, sollten die Abstände groß und die Lerngruppen klein sein.
Und was ist mit frühzeitigen Weihnachtsferien?
Warum nicht. Die Wissenschaftler der Leopoldina plädieren dafür. Es ist ein Ratschlag, den Politiker nicht in den Wind schlagen sollten.