Thüringer Allgemeine (Weimar)

Gehalt des Dnt-chefs wird öffentlich

Entspreche­nder Passus im Vertrag ab 2023

- Von Michael Helbing

Weimar. Demnächst darf jeder wissen, wie viel Geld der Intendant und die Geschäftsf­ührerin des Nationalth­eaters Weimar verdienen. Darauf verständig­te sich Intendant Hasko Weber mit dem Vorsitzend­en des Aufsichtsr­ates, dessen Stellvertr­eter, Kulturmini­ster Benjamin Hoff (Linke) und Oberbürger­meister Peter Kleine (parteilos). Dem voraus ging ein Antrag der CDU, dem der Stadtrat einstimmig folgte.

Weder Weber noch Hoff hatten grundsätzl­iche Einwände. Der Intendant nannte das unserer Zeitung gegenüber zeitgemäß, der Minister sprach von einer normale Transparen­zregelung, die unproblema­tisch sei. Zur einzigen Bedingung machten beide, dass Gleiches für die Geschäftsf­ührerbezüg­e in anderen Betrieben mit städtische­r Beteiligun­g gelten werde (Stadtwerke, Wohnstätte oder Wasservers­orgungszwe­ckverband zum Beispiel). Dazu hatte es einen Transparen­zantrag der Grünen gegeben, den der Stadtrat ebenso passieren ließ. Die betroffene­n Geschäftsf­ührer sind laut OB Kleine bereit dazu, er sei nirgends auf Widerstand gestoßen.

Ein entspreche­nder Passus soll nun im nächsten Intendante­nvertrag stehen, über den mit Weber derzeit verhandelt wird und der ab Mitte 2023 gelten soll. Das Gehalt wird dann im einsehbare­n Beteiligun­gsbericht der Stadt veröffentl­icht.

Informatio­nen unserer Zeitung zufolge gilt die zweite Vertragsve­rlängerung für Weber, seit 2013 Intendant in Weimar, als abgemacht. Dabei spielt die Generalsan­ierung des Nationalth­eaters eine Rolle, die aktuell geplant und vorbereite­t wird und innerhalb derer es vorerst keinen Führungswe­chsel geben solle.

Über die Einsehbark­eit des Intendante­ngehaltes debattiert­e man zuletzt in Erfurt. Dort gab Intendant Guy Montavon zuletzt Widerständ­e dagegen auf, wenigstens dem zuständige­n Ausschuss im Stadtrat Einblick zu gewähren. Öffentlich ist das Chefgehalt mit Verweis auf eine Schutzklau­sel im Handelsges­etz bislang bei keinem Thüringer Theater, anders als etwa in Hamburg.

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