Gehalt des Dnt-chefs wird öffentlich
Entsprechender Passus im Vertrag ab 2023
Weimar. Demnächst darf jeder wissen, wie viel Geld der Intendant und die Geschäftsführerin des Nationaltheaters Weimar verdienen. Darauf verständigte sich Intendant Hasko Weber mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates, dessen Stellvertreter, Kulturminister Benjamin Hoff (Linke) und Oberbürgermeister Peter Kleine (parteilos). Dem voraus ging ein Antrag der CDU, dem der Stadtrat einstimmig folgte.
Weder Weber noch Hoff hatten grundsätzliche Einwände. Der Intendant nannte das unserer Zeitung gegenüber zeitgemäß, der Minister sprach von einer normale Transparenzregelung, die unproblematisch sei. Zur einzigen Bedingung machten beide, dass Gleiches für die Geschäftsführerbezüge in anderen Betrieben mit städtischer Beteiligung gelten werde (Stadtwerke, Wohnstätte oder Wasserversorgungszweckverband zum Beispiel). Dazu hatte es einen Transparenzantrag der Grünen gegeben, den der Stadtrat ebenso passieren ließ. Die betroffenen Geschäftsführer sind laut OB Kleine bereit dazu, er sei nirgends auf Widerstand gestoßen.
Ein entsprechender Passus soll nun im nächsten Intendantenvertrag stehen, über den mit Weber derzeit verhandelt wird und der ab Mitte 2023 gelten soll. Das Gehalt wird dann im einsehbaren Beteiligungsbericht der Stadt veröffentlicht.
Informationen unserer Zeitung zufolge gilt die zweite Vertragsverlängerung für Weber, seit 2013 Intendant in Weimar, als abgemacht. Dabei spielt die Generalsanierung des Nationaltheaters eine Rolle, die aktuell geplant und vorbereitet wird und innerhalb derer es vorerst keinen Führungswechsel geben solle.
Über die Einsehbarkeit des Intendantengehaltes debattierte man zuletzt in Erfurt. Dort gab Intendant Guy Montavon zuletzt Widerstände dagegen auf, wenigstens dem zuständigen Ausschuss im Stadtrat Einblick zu gewähren. Öffentlich ist das Chefgehalt mit Verweis auf eine Schutzklausel im Handelsgesetz bislang bei keinem Thüringer Theater, anders als etwa in Hamburg.