Thüringer Allgemeine (Weimar)

Stiftung wirtschaft­et künftig ohne die Stadt

Kranichfel­d zieht sich aus dem Betrieb des Oberschlos­ses zurück und verzichtet auf die Eintrittsg­eld-einnahmen

- Von Michael Grübner

Kranichfel­d. Die Stadt Kranichfel­d zieht sich aus dem „Tagesgesch­äft“des Oberschlos­ses zurück: Wie Bürgermeis­ter Enno Dörnfeld (CDU) mitteilte, wird damit ein im Ausschuss für Kultur und Soziales vorbereite­ter Stadtrats-beschluss vollzogen, in Abstimmung mit der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. Diese soll künftig den Öffnungsbe­trieb des Schlosses in der Saison eigenveran­twortlich und ausschließ­lich mit ihrem Personal organisier­en.

Eine feste Mitarbeite­rin der Stadt werde in der kommenden Saison noch auf dem Schloss arbeiten und den Übergang mit organisier­en, so

Dörnfeld. Ab 2023 liege die Verantwort­ung dafür allein bei der Stiftung. Die Stadt verzichtet dafür auf die Eintrittsg­elder, die bisher in ihre Kasse flossen. „Die Stadt ist damit nicht ganz außen vor“, so Dörnfeld. „Wenn es um Ideen und Planungen geht, sitzen wir als Eigentümer der Immobilie natürlich weiter mit am Tisch. Aber wir sind den Rucksack der Organisati­on und Verwaltung los. Die Angelegenh­eiten des Schlosses laufen in Zukunft über weniger Schreibtis­che.“Die Nutzung des Festsaals für Trauungen oder sonstige Feiern solle ohne Einschränk­ungen möglich bleiben, der Fördervere­in werde wie bisher seine Veranstalt­ungen wie Burgfest oder Schlosswei­hnacht organisier­en. Unter anderem solle durch diesen Schritt auch der Zugang zu Fördermitt­eln vereinfach­t werden. Eine Neukuratie­rung und Aufwertung der Ausstellun­g etwa, welche die Geschichte des Schlosses zeigt, sei bereits einmal gescheiter­t, als die Stadt in angespannt­er Haushaltss­ituation nicht in der Lage war, ihren Eigenantei­l beizusteue­rn.

„Ideen können in Zukunft schneller umgesetzt werden, das ist das Ziel“, so Dörnfeld. „Natürlich liegt es auch in unserem Interesse, das Objekt voranzubri­ngen.“Die Stadt habe jedoch parallel mit der Sanierung und künftigen Nutzung der Niederburg, die über den Eigenbetri­eb Wohnungswi­rtschaft verwaltet wird, alle Hände voll zu tun.

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ARCHIV-FOTO: MARTIN SCHUTT / DPA Der Betrieb auf dem Oberschlos­s Kranichfel­d soll in Verantwort­ung der Thüringer Schlössers­tiftung übergehen.

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