Stiftung wirtschaftet künftig ohne die Stadt
Kranichfeld zieht sich aus dem Betrieb des Oberschlosses zurück und verzichtet auf die Eintrittsgeld-einnahmen
Kranichfeld. Die Stadt Kranichfeld zieht sich aus dem „Tagesgeschäft“des Oberschlosses zurück: Wie Bürgermeister Enno Dörnfeld (CDU) mitteilte, wird damit ein im Ausschuss für Kultur und Soziales vorbereiteter Stadtrats-beschluss vollzogen, in Abstimmung mit der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. Diese soll künftig den Öffnungsbetrieb des Schlosses in der Saison eigenverantwortlich und ausschließlich mit ihrem Personal organisieren.
Eine feste Mitarbeiterin der Stadt werde in der kommenden Saison noch auf dem Schloss arbeiten und den Übergang mit organisieren, so
Dörnfeld. Ab 2023 liege die Verantwortung dafür allein bei der Stiftung. Die Stadt verzichtet dafür auf die Eintrittsgelder, die bisher in ihre Kasse flossen. „Die Stadt ist damit nicht ganz außen vor“, so Dörnfeld. „Wenn es um Ideen und Planungen geht, sitzen wir als Eigentümer der Immobilie natürlich weiter mit am Tisch. Aber wir sind den Rucksack der Organisation und Verwaltung los. Die Angelegenheiten des Schlosses laufen in Zukunft über weniger Schreibtische.“Die Nutzung des Festsaals für Trauungen oder sonstige Feiern solle ohne Einschränkungen möglich bleiben, der Förderverein werde wie bisher seine Veranstaltungen wie Burgfest oder Schlossweihnacht organisieren. Unter anderem solle durch diesen Schritt auch der Zugang zu Fördermitteln vereinfacht werden. Eine Neukuratierung und Aufwertung der Ausstellung etwa, welche die Geschichte des Schlosses zeigt, sei bereits einmal gescheitert, als die Stadt in angespannter Haushaltssituation nicht in der Lage war, ihren Eigenanteil beizusteuern.
„Ideen können in Zukunft schneller umgesetzt werden, das ist das Ziel“, so Dörnfeld. „Natürlich liegt es auch in unserem Interesse, das Objekt voranzubringen.“Die Stadt habe jedoch parallel mit der Sanierung und künftigen Nutzung der Niederburg, die über den Eigenbetrieb Wohnungswirtschaft verwaltet wird, alle Hände voll zu tun.