Ein Leben für Sport und Heimatpflege
Sparkassenstiftung vergibt Ehrenamtspreis in der Kategorie Lebenswerk an Winfried Simmat und Herbert Haas
Weimar. Für ihr außerordentliches ehrenamtliches Engagement hat die Sparkassenstiftung Weimar – Weimarer Land Winfried Simmat aus Weimar sowie Herbert Haas aus Niederzimmern mit dem Bürgerpreis in der Kategorie Lebenswerk ausgezeichnet.
Das Leben von Winfried Simmat ist seit Kindesbeinen mit dem Sport verbunden. Nach seinem Sportlehrerstudium 1954 bis 1957 wandte er sich zunehmend der Leichtathletik als Übungsleiter und Organisator zu. Neben seinem Lehrerberuf ab 1957 leitete er die Trainerkommission für Leichtathletik und begann in der Hochschulsportgemeinschaft (HSG, Vorgängerin des Hochschulsportvereins Weimar) im Nachwuchsbereich als ehrenamtlicher Übungsleiter. Zudem baute er die Abteilungen Basketball und Handball im Verein mit auf.
Der spätere stellvertretende Hsgvorsitzende holte 1970 das Trainingszentrum Leichtathletik hierher und leitete Weimars beste Nachwuchssportler, von denen einige DDR- und Europa-meister wurden.
Ab 1991 wandte sich Winfried Simmat zudem dem Senioren-, Rehaund Gesundheitssport zu, gründete dafür drei Gruppen und betreut diese seither im HSV. Als Vorstandsmitglied und Partner des Stadtsportbundes für den Seniorensport hat er hier großen Einfluss.
Die positiven Wirkungen des Sports für Gesundheit und ein aktives Leben erlebbar zu machen, ist sein Lebensmotto. „Als überragender Methodiker und Werber für das Sporttreiben möglichst aller Menschen hat Winfried Simmat großartige Spuren im ehrenamtlichen Vereinssport hinterlassen“, heißt es in der Laudatio.
Herbert Haas war 1980 Mitbegründer des Vereins der Natur- und Heimatfreunde Niederzimmern. Dies war in der DDR mutig und eine Herausforderung, da er auf Missstände wie die Gülleentsorgung in großen Bodensenken hinwies.
Nach der Wende motivierte er viele weiter zur Naturpflege. In einem Feuchtbiotop, das durch den Erdaushub für einen Staudamm in den 1970er-jahren entstand, wurden Bäume gepflanzt und bis heute gepflegt. Der hohe Berg, eine rund 1,5 Hektar große gemeindeeigene Fläche, steht samt Pflege und Ernte der Streuobstwiesen und der Müllentsorgung unter seiner Obhut.
Auch im Dorf hinterlässt er wichtige Spuren: So hält er die Flächen der Kriegerdenkmäler in Ordnung.
Er hat mit dem Rentnertreff im Vereinshaus für Ältere eine sehr beliebte Begegnungsstätte geschaffen.
Aus seinem großen Interesse an Heimat- und Geschichtspflege heraus war er Mitinitiator des Filmprojektes, bei dem die Zeugen des Einmarsches der Us-truppen im Grammetal im Jahr 1945 interviewt wurden. Herbert Haas pflegt ein umfangreiches regionales Bilderarchiv. Nahezu regelmäßig gibt es daher im Vereinshaus Diavorträge zur Heimatgeschichte.
Überdies kann Herbert Haas viele Künstler für einen Auftritt im Ort gewinnen. Dabei nimmt er die Vorbereitung von der Werbung bis zum Aufbau von Zelten in die Hand oder holt den Pfarrer für Konzerte in der Kirche mit ins Boot.
„Natürlich hat Herbert Haas Helfer, aber er der Organisator, dem es immer wieder gelingt, Menschen zur Mitarbeit zu motivieren“, heißt es in der Laudatio. Damit trage er wesentlich zum gemeinschaftlichen Leben im Grammetal bei.