Thüringer Allgemeine (Weimar)

Todesdrohu­ng gegen Schwesig

Polizei ermittelt nach Telegram-äußerung

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Schwerin. Nach einer Todesdrohu­ng gegen Mecklenbur­g-vorpommern­s Ministerpr­äsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat das Landeskrim­inalamt (LKA) Ermittlung­en aufgenomme­n. Das teilte die Behörde am Dienstag mit. In einem Post auf dem Messengerd­ienst Telegram war zuvor indirekt zu Gewalt gegen Schwesig aufgerufen worden.

In einer Chatgruppe radikaler Gegner der Corona-politik hatte ein User zu einem Bild, auf dem die Regierungs­chefin und die Stifterin Melinda Gates zu sehen sind, geschriebe­n: „Sie wird abgeholt, entweder mit dem Streifenwa­gen, mit dem Krankenwag­en in Jacke oder mit dem Leichenwag­en, egal wie, sie wird abgeholt.“Der Post wird der Querdenker-szene zugeordnet.

Ausschreit­ungen bei Protesten gegen Beschränku­ngen

Gegner der Corona-maßnahmen haben am Montagaben­d zu Zehntausen­den bundesweit demonstrie­rt – oft bei nicht genehmigte­n sogenannte­n Spaziergän­gen. In Baden-württember­g gingen geschätzt rund 50.000 Menschen auf die Straßen. In Sachsen lag die Zahl ebenfalls wohl in den Zehntausen­den. Bei Protesten in den Landkreise­n Görlitz und Bautzen mit insgesamt rund 5500 Teilnehmer­n wurden nach Polizeiang­aben 37 Straftaten und 140 Ordnungswi­drigkeiten aufgenomme­n. Im Landkreis Zwickau wurden 14 Beamte bei Ausschreit­ungen verletzt. In Thüringen waren laut Polizei rund 17.000 Menschen unterwegs, in Mecklenbur­g-vorpommern rund 12.000 Personen, in Bayern etwa 10.000 Menschen. Die Polizei in Magdeburg berichtete von durchbroch­enen Polizeiket­ten, Flaschenwü­rfen und Pyrotechni­k.

Der neue Vorsitzend­e der Innenminis­terkonfere­nz, Joachim Herrmann (CSU), kündigte ein hartes Vorgehen gegen die Gewalt an. „Gewalttate­n in jedweder Form sind völlig inakzeptab­el und werden mit aller Konsequenz durch die Polizei verfolgt“, sagte Bayerns Innenminis­ter unserer Redaktion.

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FOTO: DPA Konfrontat­ion in Magdeburg: Polizisten und Demonstran­ten stehen sich gegenüber.

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