Kreative Verbindung zweier Welten
Simon Surjasentana studiert Kunst an der Bauhaus-uni und arbeitet als Krankenpfleger
Weimar. Seine großformatigen Gemälde führen mitten hinein in eine verschlossene Welt. Simon Surjasentana (35) studiert an der Bauhaus-universität Weimar Freie Kunst. In seinen Bildern erzählt er aus seinem Berufsalltag. Denn bevor der aus Bad Schwartau, Schleswig Holstein, stammende Künstler in Weimar sein Studium begann, hatte er bereits eine Ausbildung absolviert.
Simon Surjasentana ist Krankenpfleger und arbeitet nach wie vor in seinem Beruf – auf der Intensivstation des Sophien- und Hufelandklinikums Weimar. So finanziert er sein Studium. Doch immer auch stand und steht für ihn etwas anderes, Wichtiges im Hintergrund: „Ich wollte immer der sein, der helfen kann“, begründet Simon Surjasentana seine Berufswahl.
Seit seiner Kindheit hat er gezeichnet. Zunächst stand ihm dabei sein Vater unterstützend zur Seite. Später besuchte er Kurse und fand professionelle Wegbegleiter. „Das Klinikum kommt mir sehr entgegen“, freut sich Simon Surjasentana. Während des Semesters arbeitet er Teilzeit, in den vorlesungsfreien Wochen Vollzeit. So verbindet er seinen Beruf und seine Berufung. Das ist so besonders nicht. Außergewöhnlich aber dürfte sein, dass er nicht nur, doch in vielen seiner Bilder seinen Berufsalltag darstellt. Nüchtern, realistisch, doch mit sensibler Zurückhaltung und spürbarer Sympathie für die Menschen, für welche diese Station Alltag ist.
Oberflächlich betrachtet, scheinen seine Bilder fast fotorealistisch konkret zu sein. Der erste Eindruck täuscht. Er abstrahiert leicht, deutet an, überzeichnet, bezieht Farbverläufe bewusst in seine Bildgestaltung ein, arbeitet schnell und spontan. „Ich brauche große Formate“, erklärt Simon Surjasentana, warum er ausschließlich auf sehr großen
Leinwänden malt. Er findet mehr und mehr zu seiner ganz eigenen künstlerischen Handschrift, auch in seinen Porträts.
Eine erste Ausstellung im März 2020 in der Marktstraße wurde eröffnet, dann kam der Lockdown. Eine zweite Ausstellung in seinem Atelier an der Schlachthofstraße fand großen Zuspruch von Studierenden, Dozenten, Ärzten und Pflegenden am Klinikum. Dort hängen auch einige seiner Bilder. Am Klinikum ist er auch als Künstler mittlerweile bekannt. Immer habe er erklärt, was er macht und sich vergewissert, dass er Impressionen aus dieser abgeschirmten Welt im Atelier künstlerisch verarbeiten darf.
Simon Surjasentana möchte weder das eine noch das andere missen. Und steht mit dieser kreativen Verbindung in der Kunstwelt ziemlich einzigartig da.