„Peters Power entscheidet“
Weimarer Abteilungsleiter Sebastian Möller-döttger behält mit Tipp zur Dart-wm recht
Weimar. Sebastian Möller-döttger wusste es schon am Montagmittag. „Am Ende macht es Peter Wright durch seine Effektivität, aber es wird ein spannendes Match und ist echt nicht leicht vorherzusagen“, sagt der Dart-abteilungsleiter des SC 03 Weimar. Schon erstaunlich, wie deutlich der Chef der Pfeilewerfer vom Lindenberg doch richtig lag. „Es gab sicher hochklassigere Spiele bei dieser WM. Michael Smith hatte zu viele Probleme mit dem Doppel und Peter am Ende genügend Power.“
Möller-döttger ließ sich kein Wm-spiel entgehen, verständlich, denn gerade die Partien der vergangenen Tage waren pure Werbung für den Sport, bei dem es auf eine perfekte Technik und vor allem den Kopf ankommt. „Das war so ein bisschen das Problem von Michael Smith die letzten Jahre. Teilweise hat man das in den ersten beiden Sätzen gesehen. Er hat sich zwar gefangen, kam aber nicht ganz an die vorherigen Leistungen heran“, sagt Möller-döttger. Sein persönlicher Favorit, der Schotte Gary Anderson,
musste sich seinem Landsmann Wright im Halbfinale beugen. „Ich mag einfach seine unaufgeregte Art. Er ist einfach sympathisch und hat zudem eine grandiose und einfache Wurfart“, schwärmt er. An die Qualität dieses Halbfinales sei das Endspiel nicht ganz heran gekommen.
Passend dazu spielt der Sc-akteur bereits seit vier Jahren die Pfeile seines spielerischen Vorbildes. „Ich bin niemand, der ständig durchwechselt und neue Pfeile probiert. Da ist Peter Wright schon etwas besonderes. In seinen ersten Partien hat er stets mit neuen Darts angefangen, ist im Laufe des Matches zu seinen alten zurückgekehrt und hat Rückstände aufgeholt. Generel ist der Vergleich mit unserem Niveau aber schwierig. Bei uns macht eine saubere Technik schon einen größeren Unterschied. Es kommt noch mehr auf die Basics an. Daran versuche ich selbst in jeder Trainingseinheit zu arbeiten“, sagt er.
Wm-titel ist nicht weniger Wert Bekanntlich wird in den vergangenen Tagen immer mal darüber diskutiert, ob die WM nicht an Wertigkeit verloren habe, weil Mitfavoriten wie etwa Michael van Gerwen wegen Corona ausgeschieden sind. „Das macht für mich keinen Unterschied. Smith hätte im Falle des Sieges Topspieler wie Clayton, Price und Wright geschlagen. Wer das schafft, der ist verdient Weltmeister“, sagt der ehemalige Fußball-torhüter. Hinzu kommt das hohe sportliche Niveau. Immerhin haben die Zuschauer in London bereits drei Neundarter bejubeln dürfen. Smith stellte zudem einen neuen Rekord bezogen auf erzielte 180 Punkte auf.
Der Leiter der Dart-abteilung des SC 03 freut sich, dass die Mitglieder in dieser Woche planmäßig wieder mit dem Training beginnen können. „Wir haben rechtzeitig das Ok der Stadt erhalten“, sagt er und erklärt noch einmal, wieso es schon ein
Unterschied ist, ob man daheim oder mit Teamkollegen trainiert.
„Unser Sport hat natürlich den Vorteil, dass du problemlos in den eigenen vier Wänden spielen kannst. Aber es ist einfach etwas anderes, wenn dir ein paar Leute zuschauen oder du sogar einem Sparringspartner gegenüber stehst. Das ist vom Kopf her etwas völlig anderes. Das Training bei uns auf dem Lindenberg ist also enorm wichtig“, sagt Sebastian Möller-döttger, der beim SC 03 Weimar übrigens noch ein weiteres Ehrenamt bekleidet.
Er trainiert nämlich zusätzliche die E-junioren-fußballer des Vereins, bei denen auch sein Sohn spiel. Auch hier ist die Hoffnung groß, dass es noch diese Woche wieder mit dem Training weitergehen kann. „Wenn es kälter wird, wird sich einfach wärmer angezogen. Die Jungs haben jede Menge Spaß und ich kann nur hoffen, dass das Training weitergeht, nicht so wie im vergangenen Jahr“, sagt Möllerdöttger. Die Jungs stehen nach fünf Spielen auf Rang zwei in der Kreisoberliga mit vier Siegen und einem Remis. Besser ist nur der TSV Kromsdorf mit einer weißen Weste.