General besucht Impfstofflager
Pandemiestab-chef spricht mit Ramelow
Erfurt. Kühlschränke in verschiedenen Größen, auf einigen zeigen Displays Temperaturen von Minus 80 Grad Celsius an. Aufkleber informieren über den Inhalt. Comirnaty, Comirnaty Kinder, Moderna… In den Nachbarhallen türmen sich Kartons mit Schutzausrüstungen. Zu Gast im zentralen und geheimen Impfstofflager Thüringens ist der Chef des Pandemie-krisenstabes im Bundeskanzleramt, Generalmajor Carsten Breuer.
Kurz zuvor hatte er sich am Mittwoch mit Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) und Gesundheitsstaatssekretärin Ines Feierabend sowie dem Leitenden Intensivmediziner der Uniklinik Jena, Michael Bauer, getroffen und über die Thüringer Pandemie-strategie informieren lassen. Geführt wird er durch das Depot von dessen Leiterin Eva Kollascheck. Kurz öffnet sie die Kühlschränke, aus denen kalte Schwaden wabern.
Aufmerksam lässt sich Breuer das Impfstoffmanagement des Landes erklären. Anders als andere Bundesländer entschied sich Thüringen für zentrale Bestellungen und Lagerungen. Die Verantwortlichen erklären es mit dem Beginn der Impfkampagne vor einem Jahr, wie schnell Impfzentren aufgebaut wurden und diese sicher versorgt werden sollten. Dies habe sich bewährt. Laut Kollascheck schaffe man es so, die Kühlkette ultrakalt zu halten und Impfstoffe gegebenenfalls länger zu lagern. Verfallen seien in Thüringen bislang nur 240 Dosen Astra Zeneca. Zudem könne man schnell auf Nachfragen aus den Regionen reagieren. Breuer soll für das Bundeskanzleramt neue Strategien entwickeln, organisatorische Fragen klären und die Arbeit zwischen den Ländern und Regierung koordinieren. Den Informationsaustausch in Thüringen nannte er „außergewöhnlich offen“. Ein Schwerpunkt sei angesichts der drohenden Omikronwelle die Sicherung der kritischen Infrastruktur. Ein Bollwerk gegen Omikron sei das Impfen, ein anderer Kontaktbeschränkungen.