Keine Schulschließungen nach Tests zum Schulstart
Bildungsministerium erwartet erst in der kommenden Woche genauen Überblick über die Infektionslage
Erfurt. Nach dem Start des Präsenzunterrichts gab es im Bildungsministerium am Mittwoch keinen exakten Überblick über die Zahl der durchgeführten Testungen und ihre Ergebnisse. Man rechne frühestens am Montag mit den Daten, so ein Sprecher. Mit Blick auf die aktuellen Belastungen gebe man den Schulleitungen für die Meldung der
Daten Zeit bis zum Wochenende. Fest stand am ersten Schultag nach den Ferien lediglich, dass keine Schule wegen alarmierender Infektionsfälle komplett in den Distanzunterricht gehen muss. Nur in diesem Fall muss eine Schulleitung ihr Vorgehen mit dem Schulamt abstimmen, alle andern Entscheidungen über die Unterrichtsgestaltung wurden vom Bildungsminister den Schulen überlassen. Grundlage soll ein wöchentlicher Lagebericht zum Infektionsstand sein.
Thüringen ist das einzige Bundesland mit einer solchen Regelung. Daran werde er festhalten, erklärte Bildungsminister Helmut Holter (Linke) nach der Sonderschalte der Kultusminister am Mittwoch dieser Zeitung. Es ginge darum, „vor die Welle zu kommen“, das sei nur über den Weg der eigenständigen Entscheidungen vor Ort möglich. Eine
Erhöhung der Testfrequenz an den Schulen, wie zuletzt vom bildungspolitische Sprecher der CDU Christian Tischner gefordert, sieht Holter nicht vor. Man bleibe bei einem Testregime zweimal pro Woche, mit den derzeit vorhandenen Tests komme man bis zu den Winterferien. Die Schlagzahl könne im Moment nicht erhöht werden, weil das zu einer Versorgungslücke führen würde. „Das kann ich nicht zulassen“, so der Bildungsminister. Entscheidend sei, dass getestet wird, nicht wie oft, das sage auch die Wissenschaft.
Auch für personelle Unterstützung an Schulen sieht Holter derzeit keine Kapazitäten. Der Chef des Thüringer Lehrerverbandes Rolf Busch hatte es eingefordert, auch die GEW Thüringen mahnt dringend Lösungen an, um Schulleitungen zu entlasten.