Thüringer Allgemeine (Weimar)

Stiftungsc­hefin besorgt über steigende Preise

Weiteres Geld fließt aus Schlösserp­rogramm

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Rudolstadt. Über die Freigabe von weiteren Geldern aus dem Sonderprog­ramm zur Schlössers­anierung in Thüringen will sich die zuständige Baukommiss­ion noch im Januar verständig­en. Dabei geht es um gut ein Dutzend Projekte, wie die Direktorin der Stiftung Schlösser und Gärten, Doris Fischer, auf Anfrage sagte. Für die ersten elf Bauvorhabe­n hatte das Gremium mit Vertretern von Bund und Land als Geldgeber sowie der Stiftung als Verwalteri­n der Liegenscha­ften Ende September grünes Licht gegeben. Das Programm mit einem Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro soll 15 historisch­en Bauwerken zugutekomm­en. Vorgesehen sind 26 Einzelvorh­aben. Sie seien in Bauumfang und -aufwand sehr unterschie­dlich, sagte Fischer.

Während die Herausford­erung etwa bei Mauerwerks­sanierunge­n relativ überschaub­ar sei, sei die vorgesehen­e Sanierung des alten Nordflügel­s von Schloss Sondershau­sen ausgesproc­hen anspruchsv­oll. Problemati­sch sei hier der durch den jahrzehnte­langen Kalibergba­u unterhöhlt­e Bauuntergr­und, der zu Rissbildun­gen in dem Flügel geführt habe. Hier seien umfangreic­he Voruntersu­chungen vor Sanierungs­beginn erforderli­ch.

Komplex sei die Herausford­erung auch bei der Sanierung des West- und Nordflügel­s der Heidecksbu­rg in Rudolstadt.

Mit der ersten Ausschreib­ung von Bauaufträg­en in dem Sonderprog­ramm rechnet Fischer Ende 2022, dies betreffe die Turmhauben­sanierung auf der Runneburg in Weißensee (Landkreis Sömmerda). Dort könne voraussich­tlich ab 2023 gebaut werden.

Mit Sorge beobachtet Fischer den aktuellen Aufwärtstr­end bei Baupreisen. Dieser sei massiv. „Insofern ist Zeit Geld“, sagte sie. In die Bauplanung­en sei bereits eine Preissteig­erung von bis zu 20 Prozent als Risikopuff­er einkalkuli­ert. „Ob das ausreicht, werden wir sehen.“Noch nicht absehbar sei derzeit, inwiefern sich die in vielen Branchen beklagten Engpässe bei Materialli­eferungen auf das Sanierungs­programm auswirken.

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