Papier und Pappe aus blauen Tonnen nun nach Eilenburg
Boomender Online-handel sorgt laut Kommunalservice Weimar für immer mehr steigenden Anteil an Kartons
Weimar. Papier, Pappe und Kartons, die der Kommunalservice Weimar aus mehr als 11.000 Sammelbehältern in der Stadt abholt, geht seit dem Jahresbeginn an einen neuen Verwerter. Für die Haushalte und Unternehmen, in denen die Wertstoffe anfallen, sowie die Müllwerker beim Kommunalservice ändert sich dadurch nichts: Von den Tonnen und aus den großen Behältern werden Papier und Pappen weiterhin zum Umschlagplatz an der Dürrenbacher Hütte gebracht. Von dort aus treten die Wertstoffe dann seit Montag den rund 140 Kilometer langen Fahrweg gen Eilenburg in Sachsen an. Verwertet werden sie dort von der Firma Model Sachsen Papier. Ein Kriterium bei der Auftragsvergabe sei gewesen, dass der angebotene Verwertungserlös rund zehn Prozent über dem zweitbesten Angebot gelegen habe, teilte der Kommunalservice auf Anfrage mit. Konkrete Zahlen nannte die Stadttochter allerdings nicht.
In Zeiten von Corona ändere sich die Zusammensetzung des Mülls in den blauen Tonnen und Gefäßen ständig: Der Anteil an Zeitungen, Zeitschriften und Schreibpapier gehe zurück, der an Kartonagen steige weiterhin an – natürlich wegen des nach wie vor boomenden Onlinehandels. Schwankungen unterworfen seien aber auch die Erlöse aus der Verwertung, die der Kommunalservice
erzielt. Sie seien im Moment „überdurchschnittlich hoch“. Zu rechnen sei aber angesichts der drohenden Sättigung des Marktes mit einer Preisregulierung nach unten. Auch ohne diesen Effekt verändere sich der Erlös monatlich, der sich an einem Index der Großhandelsverkaufspreise orientiere.
Wohl auch auf das Mehr an platzraubenden Kartons zurückzuführen ist, dass der Kommunalservice im vergangenen Jahr im Stadtgebiet 226 neue Papiersammelbehälter in den verschiedensten Größen aufgestellt hat. Dabei gebe es aktuell 11.627 Sammelbehälter an den Grundstücken, zudem stehen zwei Pressmüll-container auf dem Wertstoffhof in der Industriestraße.