Weihnachtsbescherung nachgeholt
Fröbel-kinderheim in Buchfart hat lange Quarantäne hinter sich. Freude über Geschenke
Buchfart. Acht nagelneue Fahrräder im Wert von 3500 Euro: Über dieses Geschenk durften sich am Dienstagnachmittag die Kinder, Jugendlichen und Mitarbeiter des Friedrichfröbel-kinderheims in Buchfart freuen. Die Spende kam nicht ganz unverhofft und sollte eigentlich ein Weihnachtsgeschenk werden: Der Vollersrodaer Kfz-werkstattbesitzer Stefan Bendl und seine Frau Christin hatten über die Internet-plattform Betterplace rund 2100 Euro Spenden, überwiegend von ihren Kunden, eingesammelt, hinzu kamen 500 Euro vom Radmarkt Weimar und 300 von den Mitarbeitern des Jobcenters. Sie hatten zudem einen Gutschein vom Kfz-aufbereiter Groonigan mit – für das Dienstfahrzeug der Erzieher.
Der ursprüngliche Termin Mitte Dezember platzte wegen der Pandemie-entwicklung. Wie heftig es das unter Trägerschaft des Internationalen Bundes arbeitende Fröbel-heim aber in diesem Winter getroffen hatte, ließ die abgesagte Übergabe von außen nicht ahnen. „Es war für uns leider deutlich härter als im vorigen Winter“, sagt Heimleiterin Cornelia Billeb.
Schon mit Beginn der vierten Welle im Herbst gab es vereinzelte Fälle, in denen einer der Fröbelschützlinge aus der jeweiligen Schule beispielsweise als Kontaktperson eine Quarantäne-anordnung mitbrachte. Mitte November kam es dann aber knüppeldick: Zwei Kinder zeigten Erkältungssymptome,
daraufhin wurden sofort alle getestet. Vier waren infiziert.
Damit begann eine zermürbende Zeit: Das Haus stand komplett unter Quarantäne. Die Kinder und Jugendlichen durften nicht zur Schule gehen, nicht nach Hause fahren, keinen Besuch empfangen. Zwei Pädagogen, die beim Coronaausbruch gerade im Urlaub waren, durften danach nicht hinein, sondern konnten das Heim nur von außen unterstützen, indem sie etwa alle Einkäufe erledigten. „Zumindest blieben wir Erzieher von Corona verschont und durften nach Dienst nach Hause“, so Billeb. Vier weitere Infektionen der Schützlinge verlängerten diese Zeit, am Ende waren es sechs Wochen.
Von den 21 Heimbewohnern im Alter von 6 bis 17 Jahren fuhren zwölf über Weihnachten und den Jahreswechsel nach Hause zu ihren Eltern. Für die anderen neun machten die Erzieher es im Fröbel-haus so heimelig wie möglich: Bescherung
mit Weihnachtsmann zu Heiligabend, und Silvester gab es eine kleine Bar, draußen eine Feuerschale zum Rösten von Würstchen oder Marshmallows, ein bisschen Tischfeuerwerk.
Auch in diesem Jahr sorgten wieder viele Spender, Familien wie auch Unternehmen, dafür, dass sich das Fröbel-heim Dinge leisten konnte, die der Etat ansonsten nie hergeben würde – etwa zwei neue Spielkonsolen. Billeb: „Dafür ist ein Riesen-dankeschön fällig.“