Thüringer Allgemeine (Weimar)

Gemeinsam stark

- Axel Lukacsek über die Nachtschic­ht der Oberhofer Helfer

Alles kommt zu dem, der warten kann. Im Fall von Oberhof waren es eine geschlosse­ne Schnee- decke, frostige Temperatur­en und ein winterlich­es Kleid, wie man es sich im Januar in den Höhenlagen des Thüringer Waldes angesichts des Klimawande­ls herbeisehn­t. Dass der Beginn des Biathlon-welt- cups um einen Tag verschoben wur- de, war die richtige Entscheidu­ng. Nachdem wie angekündig­t die Wetterskal­a zurück ins Minus rutschte, dürfen sich die Skijäger aus aller Welt nun nämlich auf beste Bedingunge­n freuen.

Dass Mitarbeite­r vom Winterspor­t-zweckverba­nd, ehrenamtli­che Helfer aus den Vereinen und Bundeswehr­soldaten in einer denk- würdigen Nachtschic­ht Hand in Hand den Weltcup gerettet haben, war ein starkes Signal. Es könnte ein Gefühl der Gemeinsamk­eit neu entfachen. Schließlic­h griffen im in der Vergangenh­eit oft von Missgunst geprägten Oberhofer Dunstkreis nicht immer alle Rädchen oh- ne Störgeräus­che ineinander.

Nun aber ist klar, dass auch zur Biathlon-weltmeiste­rschaft im kommenden Jahr am Rennsteig alle Hebel in Bewegung gesetzt werden – gemeinsam. Ohnehin wird sich die Schneesich­erheit bis dahin sogar noch erhöhen, wenn ein zusätz- liches Lager im kommenden

Herbst in Betrieb gehen wird.

Vor allem aber: Von all den oft kritisch beäugten Millionen-investitio­nen in Oberhof profitiert auch der Nachwuchs. Denn wenn möglichst schon im Dezember die Strecken für das tägliche Training präpariert werden, können die Thürin- ger Talente hier üben – egal ob nun Biathleten, Langläufer oder nordische Kombiniere­r. Es stärkt also je- ne Basis in den zahlreiche­n Vereinen, die einen Weltcup oder eine Weltmeiste­rschaft in Thüringen überhaupt erst möglich machen.

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