Corona-schatten auf Handball-em
Eine Woche vor dem Start könnte das deutsche Team Nutznießer der Turbulenzen werden
Großwallstadt. Etliche Infektionen, abgesetzte Testspiele, ungeklärte Quarantänefragen: Eine Woche vor dem Em-start wirft Corona einen dunklen Schatten auf den Saisonhöhepunkt der Handballer. Aus deutscher Sicht ist zumindest die Turnier-generalprobe doch noch gesichert. „Dass das Turnier in Gefahr gerät, kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen – will es aber angesichts des sehr dynamischen Pandemiegeschehens auch nicht gänzlich ausschließen“, sagte Dhbsportvorstand Axel Kromer.
Etliche Fälle bei der Konkurrenz haben das deutsche Team in Alarmbereitschaft versetzt, zumal Länderspielgegner Serbien die vereinbarten Tests am kommenden Wochenende coronabedingt absagen musste. Gestern präsentierte der Deutsche Handballbund (DHB) mit der Schweiz (Freitag/16 Uhr ARD) und Olympiasieger Frankreich (Sonntag/19.05 Sport1) Ersatz. „Diese beiden Länderspiele gegen die Schweiz und Frankreich sind für uns sehr wertvoll“, sagte Bundestrainer Alfred Gislason: „Wir brauchen den Wettkampf, um unser junges Team weiterzuentwickeln.“
Corona ist kurz vor dem Em-start im Handball das beherrschende Thema. Mit den Franzosen (unter anderem Nikola Karabatic), den Dänen (Torhüter Jannick Green) und den Kroaten (u.a. Superstar Domagoj Duvnjak) meldeten zuletzt auch die Turnierfavoriten reihenweise Infektionen ihrer Stars.
„So viele Fälle vor einem Turnier haben wir sicherlich noch nie so gehabt“, sagte Kromer. Der Verbandssportchef klopft angesichts der vielen Corona-schlagzeilen „drei Mal auf Holz, dass wir bislang so gut durchgekommen sind.“
Und so könnte der ganze Coronatrubel die sportlichen Erfolgschancen der Dhb-auswahl am Ende sogar erhöhen – auch wenn dies im deutschen Team natürlich nie jemand so formulieren würde. „Wenn wir das Thema weiter von unserem Team fernhalten können“, sagt Kromer und frohlockt, „dann gleicht das die ein oder andere Absage, die wir aus anderen Gründen hatten, sicherlich zu einem Teil aus.“