Suhl weiter im Stimmungshoch
Der Zweite aus Südthüringen rockt mit einem 3:1 in Aachen weiter die Bundesliga. Erfurt bringt Meisterfavorit Stuttgart beim 1:3 kurz in Bedrängnis
Erfurt. Die kleine Serie der Erfurter Bundesliga-volleyballerinnen ist gerissen, das Hoch des VFB Suhl hingegen hält an. Zwei Wochen nach dem 3:0 gegen Wiesbaden sind die Wölfinnen mit Rückenwind und dem sechsten Sieg in Serie ins neue Jahr gestartet. In einem engen Duell revanchierten sich die Damen um Trainer Lasló Hollósy bei Aachen mit einem 3:1 (-27, 22, 25, 23) für das 2:3 zum Saisonstart. Mit Libera
Elisa Lohmann als wertvollste Spieler in der Spitzenpartie hielten die Thüringerinnen damit zugleich den direkt hinter ihnen liegenden Gastgeber auf Abstand und schnuppern als Zweite weiter an der Sensation. Im elften Spiel war es der achte Sieg.
Ein Erfolg der Erfurterinnen über den unbesiegten Spitzenreiter Stuttgart ist am Mittwochabend nicht in Reichweite gewesen. Die Schwarzweißen konnten den Topfavoriten auf die Meisterschaft aber kurzzeitig in Bedrängnis bringen. Mit einigem Kampf kamen sie nach einem 0:2-Satzrückstand groß zurück. Eine Führung konnten sie im vierten Satz aber nicht ins Ziel bringen und verloren 1:3 (-22, -9, 23, -19). Stuttgarts Top-angreiferin und wertvollste Spielerin der Partie, Simone Lee, ergriff in der entscheidenden Phase Mitte des vierten Satzes die Initiative. Indem sie ihr Team mit drei von fünf Zählern am Stück zum 17:15 in Führung brachte. Die Us-amerikanerin verhinderte so, dass ihr Team in Gefahr geriet, zum dritten Mal in dieser Serie in den Tiebreak zu müssen. Die Erfurterinnen um eine angriffsstarke Hanna Hellvig verließ gegen Ende etwas das Spielglück.
Zwei Siege im Rücken, den Topfavoriten zu Gast: Unter anderen Umständen hätte so ein Jahresauftakt wohl eine stattliche Kulisse in der Riethhalle gebracht. Und das Spiel am Mittwoch wäre nach dem Geschmack der Fans gewesen. Die Mannschaft um Trainer Konstantin
Bitter zeigte, dass sie keineswegs gewillt war, sich vorm Favoriten verstecken zu wollen. Mutig bot sie den Gästen die Stirn. Sie gestalteten gar das Spiel und erwischten den Gegner zunächst auf dem falschen Fuß.
Eine Serie von vier Aufgaben von Maria Segura Pallares wendete im ersten Satz indes das Blatt zu Gunsten der Gäste. Sie holten sich diesen Abschnitt und drehten danach auf. Umso bemerkenswerter, dass Erfurt nach dem 9:25 zurückkam. Begünstigt durch Gelbrot für Gästetrainer Tore Aleksandersen, der seinem Ärger nach einem Punkt der Einheimischen (7:2) trotz Tuschs gegenüber den Schiris Luft machte, konterte Schwarz-weiß. Der Satzgewinn zum 1:3 blieb ein Muster ohne wert.