Thüringer Allgemeine (Weimar)

Drastische­r Umsatzeinb­ruch im Gastgewerb­e

Hotels und Restaurant­s beklagen „katastroph­ale“Rückgänge im wichtigen Weihnachts- und Silvesterg­eschäft

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Berlin. Handelsunt­ernehmen und das Gastgewerb­e beklagen aufgrund der geltenden Corona-regeln teils „katastroph­ale“Umsatzverl­uste im wichtigen Weihnachts- und Silvesterg­eschäft. Der Umsatz im Gastgewerb­e sei im Dezember um die Hälfte gegenüber Dezember 2019 eingebroch­en, erklärte der Präsident des Deutschen Hotelund Gaststätte­nverbands (Dehoga), Guido Zöllick, am Donnerstag.

Im Hotel- und Gaststätte­ngewerbe hatte der Umsatzverl­ust laut Dehoga bereits im November bei 34,1 Prozent gelegen. Laut einer akzöllick. tuellen Umfrage sehen außerdem 55,7 Prozent der Unternehme­r ihren Betrieb in seiner Existenz gefährdet. „Vielfach sind Liquidität­sreserven aufgebrauc­ht“, berichtete Deshalb erwarte die Branche jetzt von der Politik, dass alle Unternehme­n die notwendige finanziell­e Unterstütz­ung bekommen, die ihre Existenz und den Erhalt der Arbeitsplä­tze sichern.

Verantwort­lich für die Umsatzverl­uste seien Verschärfu­ngen der Corona-regeln, etwa die 2G- oder 2G-plus-zugangsreg­elungen, Kontaktbes­chränkunge­n, Veranstalt­ungsverbot­e, Sperrzeitr­egelungen sowie Schließung­en von Clubs und Diskotheke­n. Der Umsatzrück­gang für das Gesamtjahr 2021 beträgt laut Dehoga im Vergleich zum Vorkrisenj­ahr

41 Prozent. An der Umfrage beteiligte­n sich laut Verband vom 3. bis 6. Januar 9300 Betriebe.

Auch der Handel kritisiert­e die Auswirkung­en von 2G. „Insbesonde­re dort, wo die 2G-regelung beim Einkaufen gilt, kommen deutlich weniger Kunden und die Umsätze verharren tief im Minus“, erklärte Stefan Genth, Hauptgesch­äftsführer des Handelsver­bands Deutschlan­d (HDE). Laut einer Umfrage unter 1000 Händlern sank der Umsatz im stationäre­n Nicht-lebensmitt­elhandel in der letzten Woche 2021 im Vorkrisenv­ergleich um 29 Prozent. In Betrieben, in denen die 2G-regelung nicht länger galt, sank der Umsatz demnach um lediglich acht Prozent.

„Maskenpfli­cht, Hygienekon­zepte und Abstand wirken“, erklärte Genth weiter. Einkaufen sei somit auch ohne die 2G-regel sicher. Gleichzeit­ig müssten Hürden für die Beantragun­g der Corona-hilfen abgesenkt und die Höchstgren­zen für die Hilfen angehoben werden. Nach zwei verlorenen Weihnachts­geschäften hätten viele Händler „keine finanziell­en Reserven mehr“, warnte der HDE weiter.

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FOTO: PETER KNEFFEL / DPA Gäste bleiben weg: Das Gastgewerb­e leidet.

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