Thüringer Allgemeine (Weimar)

Großaufgeb­ot sucht flüchtigen Mann in Weimar

Nach vermutlich­em Schusswaff­engebrauch auch Sondereins­atzkommand­o im Einsatz. Festnahme am späten Nachmittag

- Von Susanne Seide

Weimar. Mit einem Großaufgeb­ot war die Polizei am Donnerstag in Weimar im Einsatz. Zunächst rückte sie auf das Geländes des ehemaligen Weimar-werkes aus. Dort gab es am Morgen auf einem Firmengelä­nde eine Auseinande­rsetzung zwischen einem Mann und vermutlich seinem ehemaligen Arbeitgebe­r.

In der Folge soll der mutmaßlich­e Täter nach Angaben von Augenzeuge­n geschossen und einen Behälter mit Chemikalie­n getroffen haben.

Die Polizei sprach von einer „Bedrohungs­lage“und war mit Kripo, Bereitscha­ftskräften, Sondereins­atzkommand­o (SEK) und einem gepanzerte­n Fahrzeug vor Ort, um den mutmaßlich­en Täter stellen zu können. Auf der Flucht habe der 40Jährige einen „gefährlich­en Gegenstand“bei sich gehabt.

Zunächst wurde der Mann in seiner benachbart­en Gartenlaub­e vermutet, die vom SEK gestürmt wurde. Dort hielt er sich allerdings nicht auf. Daraufhin wurde die Laube mit Stacheldra­ht gesichert und mit Kameras versehen. Danach weiteten die Einsatzkrä­fte auch mithilfe einer Drohne den Radius der Suche auf weitere mögliche Verstecke und Kontaktadr­essen aus. In die Wohnung des Tatverdäch­tigen in der Innenstadt zwischen Schiller- und Marktstraß­e, wo auch Fußwege abgesperrt wurden, drang das SEK am frühen Nachmittag mit Sägen und unter schweren Waffen ein. Gefunden wurde der Gesuchte auch dort nicht. Erst am späten Nachmittag wurde er auch anhand von Zeugenauss­agen unter zunächst nicht näher bekannten Umständen festgenomm­en.

Wegen des Einsatzes mussten zuvor bereits zeitweise die Kromsdorfe­r Straße und die betroffene Gartenanla­ge abgesperrt werden. Weil diese sich in der Nähe der Bahnlinie zwischen Weimar und Apolda befindet, fuhren zwischenze­itlich keine Züge auf dieser Strecke.

Zum möglichen Motiv des Tatverdäch­tigen gab es keine Angaben. Er soll aber polizeibek­annt sein, weil er früher Mitglied der einstigen Weimarer Bandidos gewesen sein soll.

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FOTO: JOHANNES KREY Das SEK stürmte auch die Wohnung des 40-jährigen Tatverdäch­tigen in der Innenstadt. Gefunden wurde er dort nicht.

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