Großaufgebot sucht flüchtigen Mann in Weimar
Nach vermutlichem Schusswaffengebrauch auch Sondereinsatzkommando im Einsatz. Festnahme am späten Nachmittag
Weimar. Mit einem Großaufgebot war die Polizei am Donnerstag in Weimar im Einsatz. Zunächst rückte sie auf das Geländes des ehemaligen Weimar-werkes aus. Dort gab es am Morgen auf einem Firmengelände eine Auseinandersetzung zwischen einem Mann und vermutlich seinem ehemaligen Arbeitgeber.
In der Folge soll der mutmaßliche Täter nach Angaben von Augenzeugen geschossen und einen Behälter mit Chemikalien getroffen haben.
Die Polizei sprach von einer „Bedrohungslage“und war mit Kripo, Bereitschaftskräften, Sondereinsatzkommando (SEK) und einem gepanzerten Fahrzeug vor Ort, um den mutmaßlichen Täter stellen zu können. Auf der Flucht habe der 40Jährige einen „gefährlichen Gegenstand“bei sich gehabt.
Zunächst wurde der Mann in seiner benachbarten Gartenlaube vermutet, die vom SEK gestürmt wurde. Dort hielt er sich allerdings nicht auf. Daraufhin wurde die Laube mit Stacheldraht gesichert und mit Kameras versehen. Danach weiteten die Einsatzkräfte auch mithilfe einer Drohne den Radius der Suche auf weitere mögliche Verstecke und Kontaktadressen aus. In die Wohnung des Tatverdächtigen in der Innenstadt zwischen Schiller- und Marktstraße, wo auch Fußwege abgesperrt wurden, drang das SEK am frühen Nachmittag mit Sägen und unter schweren Waffen ein. Gefunden wurde der Gesuchte auch dort nicht. Erst am späten Nachmittag wurde er auch anhand von Zeugenaussagen unter zunächst nicht näher bekannten Umständen festgenommen.
Wegen des Einsatzes mussten zuvor bereits zeitweise die Kromsdorfer Straße und die betroffene Gartenanlage abgesperrt werden. Weil diese sich in der Nähe der Bahnlinie zwischen Weimar und Apolda befindet, fuhren zwischenzeitlich keine Züge auf dieser Strecke.
Zum möglichen Motiv des Tatverdächtigen gab es keine Angaben. Er soll aber polizeibekannt sein, weil er früher Mitglied der einstigen Weimarer Bandidos gewesen sein soll.