Tageslichtlampen für die dunkle Jahreszeit
Die Leuchtmittel gelten als Muntermacher im Winter und sind für Therapien geeignet – fünf Modelle im Test
Berlin. Gerade wer sich in der dunklen Jahreszeit vornehmlich in Räumen ohne Tageslicht aufhält, kann von einer Tageslichtlampe profitieren. Als Tageslichtlampen werden Leuchtmittel bezeichnet, die eine dem Sonnenlicht ähnliche Farbtemperatur erzeugen können. Dieses kaltweiße Licht hat einen hohen Anteil an Blaulicht, das uns in der Regel fit und wach macht.
Zudem empfehlen sich solche Lampen auch für eine Lichttherapie. Sie kann für Menschen sinnvoll sein, die von einem Winterblues betroffen sind. Diese saisonale Depression (SAD) ruft etwa Konzentrationsstörungen oder dauerhafte Müdigkeit hervor. IMTEST, das Verbrauchermagazin der FUNKE Mediengruppe, hat fünf Lampen getestet, die auch für Lichttherapien geeignet sind.
So werden die Lampen genutzt Damit die Tageslichtlampen – getestet wurden ausschließlich Produkte, die mit Led-leuchten ausgestattet sind – ihre volle Wirksamkeit entfalten können, etwa bei einer Lichttherapie, empfehlen die Hersteller eine Behandlungsdauer von 30 Minuten bis zu zwei Stunden pro Tag. Die Behandlung sollte dabei über einen Zeitraum von mindestens sieben aufeinanderfolgenden Tagen oder auch länger durchgeführt werden.
Professor Henrik Oster, Direktor des Instituts für Neurobiologie an der Universität zu Lübeck, gibt auf Nachfrage zu verstehen, dass die „Tageslichttherapie, vor allem über die zirkadiane, also innere Uhr auf
Die runde Medisana-lampe gibt Tageslicht in sehr hohen Dosen ab.
Verhältnismäßig hoher Stromverbrauch im Betrieb (max. 27,4 Watt).
ERGEBNIS: gut (2,4) den Tagesrhythmus und kognitive Funktionen wie Stimmung, Antrieb, Konzentration oder Schlaf wirkt“. Er empfiehlt daher eine Anwendung der Lichttherapie am Morgen. Denn dann „aktiviert sie Kognition und Stoffwechsel“. Zudem wirkt sie zu dieser Zeit am effektivsten auf die innere Uhr. „Licht am frühen Morgen ‚beschleunigt‘ diese, wirkt also wie ein Vorstellen der inneren Zeit. Tageslicht am Abend wirkt hingegen verzögernd auf die Uhr, was dann dem Einschlafen entgegenwirken kann“, so Henrik Oster weiter.
Richtig platziert werden die Lampen etwa 20 bis 30 Zentimeter von den Augen der Nutzerin oder des Nutzers entfernt. Dabei sollte das Licht stets seitlich auf das Gesicht treffen. Gut zu wissen dabei: Alle Tageslichtlampen im Test „arbeiten“auch bei maximalem Betrieb nahezu geräuschfrei. An das zunächst
LT 460 – Medisana Preis: 75 Euro
Die hohe Maximalhelligkeit
(bis 13.100 lx) der „kleinen“Medisana-lampe lässt sich bei Bedarf zweistufig regulieren.
Niedriger Stromverbrauch im maximalen Betrieb (8,7 Watt).
Die Lampe liefert nur eine recht niedrige Farbtemperatur (5640 K).
ERGEBNIS: befriedigend (2,7) sehr helle Licht der Lampen gewöhnt man sich jedoch recht schnell. Bei den Lampen im Test ließ sich die Helligkeit des Lichts bei Bedarf auch regulieren. Einzig die TL 30 von Beurer bietet nur eine Helligkeitsstufe.
Mit medizinischem Nutzen
Mit Ausnahme der Lunartec CCTLED sind alle Testkandidaten medizinisch zertifiziert. Das bedeutet, dass sie als medizinische Geräte der Klasse II a (Richtlinie 93/42/EWG) eingestuft sind. Die Zertifizierung besagt, dass die Geräte darauf getestet wurden, dass sie keine schädlichen UV- oder Ir-strahlen abgeben. Das kommt einer Art Unbedenklichkeitsbescheinigung für den ordnungsgemäßen Betrieb gleich.
Helligkeit und Farbtemperatur
Die Hersteller der Tageslichtlampen
Hohe Maximalhelligkeit (13.570 lx) bei kurzer Distanz zum Gesicht.
Nur zwölf Monate Garantiezeit und etwas viel Plastik in der Verpackung.
ERGEBNIS: befriedigend (2,8)
versprechen, dass ihre Produkte dem eigentlichen Tageslicht – ein sonniger Sommertag liefert bis zu 100.000 Lux, ein bedeckter Sommertag 30.000 Lux, je angegeben in lx – durch ihre besonders hohe Beleuchtungsstärke von mindestens 10.000 lx immerhin nahekommen. Im Test lieferte die Medisana LT 500 bei Entfernungen zwischen 10 und 50 Zentimetern zur Lampe Intensitäten von 1970 bis 15.000 lx. Wer diese Lampe über einen längeren Zeitraum pro Tag zur Lichttherapie nutzt, sollte damit dann durchaus ähnliche Effekte erzielen können, wie sie die ersten warmen und sonnigen Tage im Frühjahr auf den menschlichen Organismus haben.
Ein weiterer Fokus der Lampen liegt auf der Farbtemperatur, die sie wiedergeben können – angegeben in Kelvin (K). Bei den Lampen hat IMTEST Werte zwischen 5640 K (Medisana LT 460) und 6330 K (Medisana LT 500) gemessen. Es gilt: Je höher der K-wert, desto kaltweißer (mit höherem Blauanteil) ist das Licht. Ab einer Farbtemperatur von 6500 K gilt Licht als tageslichtweiß. Bei der Lunartec-lampe (maximale Farbtemperatur gemessen: 5800 K) lässt sich die Farbtemperatur stufenlos einstellen – bis hin zu niedrigen (warmweißen) und recht angenehmen 3000 K. Diese Einstellmöglichkeit fehlt bei den anderen Testkandidaten.
Fazit
Medisanas LT 500 eignet sich gut für eine Lichttherapie und zur Aufhellung eines düsteren Gemüts während der dunklen Jahreszeit. Nicht zuletzt auch durch zusätzliches Farblicht, das für eine gemütliche Beleuchtung sorgt. Die günstige und ebenfalls sehr helle Duroniclampe lässt sich sowohl horizontal als auch vertikal aufstellen.