Thüringer Allgemeine (Weimar)

Reiseziel für Superreich­e

Weltraum-tourismus ist heute möglich, bleibt aber umstritten

- Von Rebecca Krizak

Wer sich für den Weltraum interessie­rt, hat vielleicht diesen Berufswuns­ch: Astronaut oder Astronauti­n. So hat man die Chance, selbst ins All zu fliegen und die Erde von oben zu sehen. Doch man könnte sich dafür auch ein anderes als Ziel setzen: superreich zu werden!

Denn wer zu den Superreich­en gehört, kann sich einen Ausflug in den Weltraum kaufen. Diesen Weltraum-tourismus gibt es noch nicht lange. Inzwischen erregt er öffentlich viel Aufmerksam­keit. So schickten im Sommer gleich zwei Firmen kurz nacheinand­er Menschen für einen Ausflug ins All.

Bald soll es noch mehr Angebote dafür geben. Wer es sich leisten kann, könnte im nächsten oder übernächst­en Jahr zum Beispiel zur internatio­nalen Raumstatio­n ISS fliegen. Dort darf der- oder diejenige sogar einen Spaziergan­g im Weltraum unternehme­n.

Bis auf ausgebilde­te Astronaute­n hat das bisher noch kein Mensch gemacht. Doch wirklich buchen könnten so ein Abenteuer nur die allerwenig­sten. Ein Flug zur ISS mit der russischen Raumfahrtb­ehörde etwa kostet bis zu 50 Millionen Euro. „Der Preis ist sehr hoch, deshalb gibt es nicht sehr viele, die sich das leisten können“, sagt Tom Shelley. Er ist Chef eines Unternehme­ns, das Tourismus im All anbietet.

Viele Menschen kritisiere­n solche Ausflüge als protzig. Sie dienten nur dem Vergnügen. Astronauti­nnen und Astronaute­n machen im Weltall oft Experiment­e, die etwa der Medizin dienen. Weltraum-touristen dagegen fliegen ins All, um zu staunen. Auch Umweltschü­tzer finden die Trips ins All nicht toll.

Die Raumfahrt setzt schließlic­h viel Kohlendiox­id frei. In großen Mengen schadet es dem Klima. Bisher stoßen die Flüge mit normalen Flugzeugen allerdings deutlich mehr von dem Gas aus. Umweltschü­tzerinnen und Umweltschü­tzer aber meinen, dass wir schon jetzt strengere Regeln brauchen. Denn nimmt der Weltraum-tourismus in Zukunft zu, wirkt er sich stärker auf die Umwelt aus.

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FOTO: TONY GUTIERREZ / DPA In der New-shepard-rakete von Amazon-gründer Jeff Bezos starteten einige Menschen im Sommer zu einem Ausflug ins All.

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