FC Rot-weiß will Satzung ändern
Mit einer Umformulierung hofft der Erfurter Traditionsverein, die Gemeinnützigkeit wiederzuerlangen
Erfurt. Der FC Rot-weiß Erfurt hat seine Mitglieder dazu aufgerufen, sich an einer Abstimmung zur Änderung der Satzung zu beteiligen. Diese sei notwendig, um vom Finanzamt den Status der Gemeinnützigkeit wiederzuerlangen, teilten Lars Fuchs als Sprecher des Vorstandes und Aufsichtsratschef Reike Meyer mit. Weil die für den Januar geplante Mitgliederversammlung wegen der Corona-pandemie ins Frühjahr verschoben wurde, erfolgt die Stimmabgabe per Brief.
Die Änderung in den Vereinsstatuten wäre die Voraussetzung, damit der Verein eine wichtige Einnahmequelle zurückerlangt. Denn: Rot-weiß mit seinen aktuell etwa 1500 Mitgliedern darf zwar trotz Aberkennung der Gemeinnützigkeit weiterhin Spenden für die Unterstützung der Nachwuchsakademie einwerben. Diese können dann aber steuerlich nicht geltend gemacht werden.
Bis zum 31. Januar können alle stimmberechtigten Mitglieder des Clubs ihr Votum abgeben. „Dies ist für die weitere Bearbeitung unseres Antrages zur Gemeinnützigkeit und der damit einhergehenden Möglichkeit, wieder Spenden einzunehmen sehr wichtig“, heißt es in einer Erklärung. Konkret geht es um marginale Änderung einer Formulierung unter Paragraf zwei, in dem festgehalten ist, dass der Verein keine eigenwirtschaftlichen Zwecke verfolgt. Der Passus soll umformuliert werden, so dass künftig von „nicht in erster Linie eigenwirtschaftlichen Zwecken“die Rede ist.
Sollte die Mehrheit der stimmberechtigten Mitglieder für diese Änderung votieren, darf der Verein auf die Anerkennung der Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt hoffen. Ob er jenen Prozess forciert, bleibt aber offen. Nun schon seit fast einem Jahr fehlt dem FC Rot-weiß Erfurt dieser wichtige Status. Die Gemeinnützigkeit war dem Verein im Februar 2021 von der Landesbehörde entzogen worden, weil der Insolvenzverwalter keine Steuererklärungen abgegeben haben soll.