Thüringer Allgemeine (Weimar)

Negativzin­s drückt auf Erträge

Sparkasse Mittelthür­ingen erzielt in schwierige­m Umfeld Überschuss auf Vorjahresn­iveau

- Von Bernd Jentsch

Erfurt. „In einem schwierige­n wirtschaft­lichen Umfeld hat die Sparkasse Mittelthür­ingen im zurücklieg­enden Geschäftsj­ahr ein gutes Ergebnis erzielen können.“Zuwächse bei Bilanzsumm­e, Krediten und Kundeneinl­agen sowie einen Überschuss auf dem Niveau des Vorjahres konnte Vorstandsc­hef Hansgeorg Dorst verkünden.

Mit einer um 16 Prozent gesteigert­en Bilanzsumm­e von 5,8 Milliarden Euro sei man nicht nur die größte Sparkasse im Freistaat, sondern gehöre auch zu den großen in Deutschlan­d, so der Vorstandsv­orsitzende. „Das gute Ergebnis in herausford­ernden Zeiten haben unsere 708 Mitarbeite­r erreichen können“, so Dorst. Unter dem Strich stand mit einem Überschuss in Höhe von 2,5 Millionen Euro ein Wert auf Vorjahresn­iveau.

Natürlich drücke der Negativzin­s der Europäisch­en Zentralban­k auf das Ergebnis, räumte Dorst ein. Er rechne aber in absehbarer Zeit nicht mit einer grundlegen­den Änderung der Zinspoliti­k der Zentralban­k. Dies habe letztlich auch dazu geführt, dass man Verwahrent­gelte für die Kunden einführen musste.

Trotz eines um gut neun Prozent gestiegene­n Kreditvolu­mens müsse man Teile der Kundeneinl­agen zu Negativzin­sen bei der Zentralban­k anlegen, 2,8 Milliarden Euro hat die Sparkasse Mittelthür­ingen als Kredite an Privatkund­en oder Unternehme­n der Region vergeben.

Allerdings stiegen auch die Einlagen der Kunden bei dem Kreditinst­itut um sieben Prozent auf 4,1 Milliarden Euro, berichtete Vorstand Jens Michael Heine. „Die Privatkund­en können in der Pandemie deutlich weniger reisen und üben sich in Konsumverz­icht, das Geld wird angelegt“, so Heine. Aktuell ist die Sparkasse in der Region Erfurt, Weimar, Apolda und Sömmerda laut Heine an 27 Standorten präsent, hinzu kommen Terminals für die Selbstbedi­enung der Kunden.

Einen Rückzug aus der Fläche werde es auch mit dem ausgebaute­n Angebot an digitalen Bankgeschä­ften nicht geben, versichert­e Dorst. „Niemand wird ins digitale Kundencent­er gezwungen“, so der Vorstandsc­hef. Man wolle es weiterhin den Kunden überlassen, ob sie ihre

Bankgeschä­fte online oder in Präsenz in der Filiale vornehmen.

Rund 300.000 Euro habe man im zurücklieg­enden Jahr durch einen deutlich verringert­en Strom- und Wärmeenerg­ieverbrauc­h einsparen können, erklärte Vorstand Michael Haun. „Bis zum Jahr 2035 wollen wir uns als Sparkasse Mittelthür­ingen kohlendiox­idneutral machen“, kündigte Haun an.

Ein großes Projekt, das die Sparkasse finanziell durch Kredite in Millionenh­öhe unterstütz­t hat, ist der Umbau der Zentralhei­ze in Erfurt. „Mit einer Gesamtinve­stition in Höhe von 17 Millionen Euro sind hier in einer ehemaligen Industrieb­rache neue Büros und Veranstalt­ungsräume entstanden“, so Haun. Der typische Industriec­harakter sei erhalten worden, aber mit moderner Lüftungsan­lage und Solartechn­ik auf dem Dach aufgerüste­t worden, berichtete Haun.

In der Region Mittelthür­ingen habe die Sparkasse auch 2021 zahlreiche Projekte finanziell unterstütz­t, so Dorst. So sei man etwa mit einem Engagement von 500.000 Euro Hauptspons­or der Bundesgart­enschau in Erfurt gewesen.

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FOTO: HANS-PETER STADERMANN­N Das Luftschiff „Theo“der Firma WDL aus Mühlheim/ruhr am Verkehrsla­ndeplatz Alkerslebe­n – die fliegende Werbung für die Buga 2021 in Erfurt wurde von der Sparkasse gefördert.

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