Ferien im Schnee
In den höheren Lagen ist Wintersport im Thüringer Wald gut möglich. Im Gegensatz zum Harz
Suhl. In Erfurt, Weimar, Jena und umliegenden Regionen mag man es kaum glauben: Nicht allzu weit weg, manchmal nur fünfzig Kilometer entfernt, gibt es eine herrliche Winterlandschaft. Eine bis bis zu 80 Zentimeter dicke Schneedecke existiert in den Höhenlagen des Thüringer Waldes, die sich allerdings erst oberhalb von 700 Metern ausbreitet.
Eine Freude – mit Blick auf das Wochenende und die an diesem Freitag beginnenden Schulferien. Zumal es zahlreiche begleitende Angebote gibt. Von den winterlichen Bedingungen profitiert in Maßen auch der Tourismus. Vom Hotelund Gaststättenverband (Dehoga) Thüringen heißt es, dass die Buchungslage nach tristen Monaten nun zumindest „zufriedenstellend“sei. „Die Stimmung wird endlich positiver“, sagt Hauptgeschäftsführer Dirk Ellinger. Das liege auch daran, dass durch die neue Verordnung des Landes, nun wieder Schwimmbäder, Saunen und Fitness-einrichtungen geöffnet haben können.
Allerdings kann er nicht verstehen, dass in der Beherbergung in Thüringen bei touristischen Reisen 2 G (geimpft, genesen) gilt, bei geschäftlichen mit einem Test aber 3 G. „Anscheinend macht das Virus einen Unterschied“, so Ellinger lakonisch.
Auch die Thüringer Tourismus Gmbh (TTG) beobachtet im harten Kampf um Inlands-gäste für den Freistaat eine „durchwachsene Buchungslage“, die „von gering bis gut“reicht. Im Februar, der stark von Familien- und Aktivtouristen geprägt wird, sind vor allem naturnahe Unterkünfte gefragt. Es gebe jedoch fast überall noch freie Plätze, viele Thüringer Gastgeber registrieren laut TTG eine kurzfristige Buchung, aber zugleich auch immer wieder Stornierungen wegen Infektionen. „Eine Anfrage lohnt sich auf jeden Fall“, so Sprecherin Theresa Wolff.
Wie im Thüringer Wald sind auch im Harz vor allem Ferienwohnungen beziehungsweise Zimmer gewünscht. „In größeren Unterkünften, in den Hotels, gibt es noch zahlreiche freie Kapazitäten“, so Sonja Wiedekind von der Harzer Touristinfo, die mit Blick auf das Mittelgebirge die Bundesländer Thüringen, Sachsen-anhalt und Niedersachsen im Blick hat. Wintersport sei im Harz derzeit nur begrenzt möglich – im Skigebiet Wurmberg sind einige Lifte geöffnet, zudem Loipen nahe
Braunlage, St. Andreasberg und Torfhaus. „Doch wir haben nur alten Schnee, der auch nicht üppig vorhanden ist.“
Frisch soll er in diesen Tagen wieder in Thüringen sein, dort kündigt der Wetterdienst Schneefall an. Zum Wochenende ist Ski Alpin laut Regionalverbund in zehn geöffneten Skigebieten auf insgesamt 15 Kilometern präparierter Piste möglich
– auch mit Nachtskifahren. Langläufer und Wanderer können sich über etwa 850 Kilometern präparierten Strecken freuen, der Rennsteig Skiwanderweg kann durchgängig vom Possenröder Kreuz (Floh-seligenthal) bis Schildwiese (Spechtsbrunn) auf 13 Etappen von zirka 100 Kilometern mit Ski befahren werden. Wandern im Schnee ist derzeit auf 42 präparierten Wegen nach Auskunft von Sprecher Stefan Ebert auf insgesamt 375 Kilometern möglich. Und für Rodeln sind 29 Hänge vorbereitet. Er weist dabei darauf hin, dass für die Freizeiteinrichtungen im Außenbereich, insbesondere für die Liftanlagen, Rodelhänge, Eisbahnen, Skischulen und Verleihe sowie in der Gastronomie die 3 G-regelung Bestand hat. Viele Besucher werden vor allem an diesem
Wochenende im Thüringer Wald erwartet.
Allerdings ist damit zu rechnen, dass die Parkplatzsituation problematisch ist: Zuletzt war es öfters so, dass Orte beziehungsweise Flächen an den großen Straßen bereits am Vormittag schon besetzt waren. Insofern könnte sich eine frühe Abfahrt von der Thüringer Tiefebene in die Höhe durchaus lohnen.