GEZ schafft „Erinnerungsbriefe“ab
Wer den Rundfunkbeitrag selbst überweist, erhält bald keine Zahlungserinnerung mehr
Berlin. Viele Haushalte in Deutschland erhalten alle drei Monate Post vom Beitragsservice der öffentlich-rechtlichen Sender – der Rundfunkbeitrag, auch bekannt als Gez-gebühr, wird fällig. Das ändert sich jetzt. Wer das Geld nicht automatisch von seinem Konto einziehen lässt, muss künftig aufpassen. Die Beitragsservice verschickt keine Erinnerungsbriefe mit Zahlungsanforderungen mehr. Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Warum gibt es bald keine „Erinnerungsbriefe“mehr?
Damit spart der Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio Portokosten und entlastet die Verwaltung. Aber die Mediennutzer laufen im Gegenzug Gefahr, die Fristen zu verpassen, zu denen Zahlungen fällig sind.
Darf der Beitragsservice das?
„Der Rundfunkbeitrag ist qua Gesetz geschuldet, einer Zahlungsaufforderung bedarf es daher grundsätzlich nicht“, erklärte die Einrichtung unserer Redaktion. Eine einmalige Zahlungsaufforderung sei auch in anderen Bereichen der öffentlichen Verwaltung üblich. Der Beitragsservice schließe sich einer gängigen Praxis an.
Welche Fristen muss ich beim Rundfunkbeitrag beachten?
Der Rundfunkbeitrag muss vier Mal im Jahr bezahlt werden, alle drei Monate, jeweils zur Mitte des Quartals: am 15. Februar respektive dann im Mai, August und November. Wer ihn bisher jeweils einzeln überwies, erhält laut GEZ jetzt einmalig eine Zahlungsaufforderung beziehungsweise letztmalig.
Was wird von den Beitragszahlenden künftig erwartet?
In dem Infoschreiben drängt der Beitragsservice die Beitragszahler dazu, ein Sepalastschriftmandat zu erteilen: „Das Lastschriftverfahren ist die bequemste und sicherste Zahlungsweise. Das Ausfüllen von Überweisungsträgern entfällt – und es ist ausgeschlossen, Zahlungen zu übersehen oder falsche Überweisungen zu tätigen.“Praktischerweise liegt dem Brief nicht nur ein vorgefertigtes Papierformular bei, sondern auch ein Qr-code. Mit dem kann man die Lastschrift übers Smartphone einrichten.
Wie hoch sind die Rundfunkgebühren in Deutschland?
Seit August 2021 zahlen Verbraucherinnen und Verbraucher 18,36 Euro monatlich beziehungsweise 55,08 Euro alle drei Monate. Nach einem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts war der Beitrag erst im vergangenen Jahr (damals 17,50 Euro) erhöht worden.