„Wir werden kämpfen wie die Schweine“
Skilanglauf Platz fünf von Hennig macht Staffel-mut. Thüringerin Sauerbrey wächst als Elfte wieder über sich hinaus
Katharina Hennig lachte, war sichtlich glücklich. „Ich freue mich riesig über das Ergebnis, weil es das ist, was ich kann“, sagte die Skilangläuferin nach ihrem starken Olympia-rennen. Den überraschenden Medaillen-coup verpasste die Oberwiesenthalerin im eisigen Wind von Zhangjiakou um knapp zwölf Sekunden, Platz fünf stimmte die 25-Jährige dennoch mehr als zufrieden. „Das gibt mir Hoffnung für alles, was kommt“, sagte Hennig -- auch mit Blick auf die Staffel am Samstag.
In einem packenden Krimi über zehn Kilometer in der klassischen Technik sicherte sich die Norwegerin
Therese Johaug ihre dritte Goldmedaille bei Winterspielen. Die 33Jährige hatte am Ende nur 0,4 Sekunden Vorsprung auf die lange führende Finnin Kerttu Niskanen, die Silber gewann.
Johaug brüllt vor Freude über Gold – 0,4 Sekunden vor Finnin Niskanen
Als die nach der Siegerin gestartete Niskanen über die Ziellinie lief und das knappe Ergebnis auf der Anzeigetafel im Langlaufstadion erschien, hüpfte Johaug vor Freude brüllend über den Schnee.
„Sie ist die Überfliegerin“, sagte Hennig über Johaug. Bronze ging an Krista Parmakoski ebenfalls aus Finnland. Sie war am Ende gerade einmal eine winzige Zehntelsekunde
schneller als die viertplatzierte Russin Natalia Neprjajewa.
Aus deutscher Sicht machte neben Hennig auch Katherine Sauerbrey aus Steinbach-hallenberg bei ihren ersten Winterspielen auf sich aufmerksam. Die 24-Jährige Thüringerin überzeugte als Elfte. „Das ist schon ein großer Meilenstein, den wir da absolviert haben“, sagte Teamchef Peter Schlickenrieder. Und Sauerbrey, schon im Skiathlon starke 13., sagte überwältigt: „Ich bin mega happy. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass es so gut läuft.“Wie Hennig blickt sie zuversichtlich auf die Staffel, wo die geschonte Zella-mehliser Sprintzehnte Victoria Carl vielleicht die Schlussläuferin ist. Über die 4 x 5 km hatte es 2014 die bis dato letzte olympische Medaille für das deutsche Langlauf-team gegeben. Stefanie Böhler, Denise Herrmann, Nicole Fessel und Claudia Nystad hatten in Sotschi Bronze gewonnen.
Dass es auch in China etwas wird mit Edelmetall, scheint zumindest nicht unmöglich.„ich denke, es ist viel drin“, sagte Hennig. „Alle müssen in einer Top-verfassung sein. Es hängen vier Leute dran und nicht nur zwei oder drei.“
Mit Blick auf eine Medaille ergänzte die Sächsin: „Deshalb sage ich, es ist drin, man kann damit liebäugeln, aber man kann nicht damit rechnen. Wir werden dafür kämpfen und alles geben - wie die Schweine, wie man auf Deutsch sagt.“