Neuer Gesellschafter für FC Carl Zeiss
Jenaer Unternehmer wollen Duchatelet Anteile abkaufen und mit Millionenbetrag einsteigen
Jena. Fußball und Basketball rücken in Jena enger zusammen: Der belgische Investor an der Spielbetriebsgesellschaft des FC Carl Zeiss Jena, Roland Duchatelet, will sich von der Hälfte seiner Anteile am Regionalligisten trennen. Regional verankerte Unternehmer, die an den Basketballern von Medipolis Jena beteiligt sind, stehen mit der Firma Jenarena als neue Anteilseigner bereit.
Sie wollen für den Preis von 50.000 Euro die Hälfte der Anteile übernehmen, die Duchatelet derzeit hält, und mit 1,95 Millionen
Euro die Kapitalrücklage der Spielbetriebsgesellschaft aufstocken. Verbunden ist der Schritt mit einem Zukunftskonzept des FC Carl Zeiss Jena, der künftig nur noch so viel Geld ausgeben will, wie er in der Region erwirtschaften kann – ohne Fremdkapital. Kernpunkte sind die Stärkung des eigenen Nachwuchses
und das Ziel, sich wirtschaftlich stabil unter den Top 50-Fußballvereinen Deutschlands zu etablieren.
In den vergangenen Spielzeiten hatte meist Duchatelet einen siebenstelligen Betrag als Darlehen gewähren müssen, um die Verluste der Spielbetriebsgesellschaft auszugleichen. Der FCC spielte überwiegend in der Regionalliga – am Mittwochabend trennte man sich in dieser von der VSG Altglienicke 1:1 – und drei Spielzeiten in der dritten Liga. Duchatelet wird ab der neuen Saison keine neuen Kredite zur Verfügung stellen. Auf alle geliehenen Gelder in Höhe von 8,9 Millionen hat er einen Besserungsschein. Rückzahlungen muss der Verein nur bei großen Gewinnen leisten – also in der vorgesehenen Frist wahrscheinlich nie.
Zugleich übernimmt die Jenarena, der die Sparkassen-arena gehört, Anteile an der Stadionbetreibergesellschaft von Duchatelet, so dass künftig beide jeweils 37,5 Prozent halten; der Rest liegt bei der Stadt Jena. Die Partner bauen derzeit das Ernst-abbe-sportfeld zur Fußballarena um.
Die Mitglieder des FC Carl Zeiss sollen am 5. März über die neue Strategie entscheiden.