Thüringer Allgemeine (Weimar)

Augen-operatione­n bescheren sattes Auftragspl­us

Der Medizintec­hnikherste­ller Carl Zeiss Meditec kommt gut durch die Krise und verkauft mehr Laser und Mikroskope

- Von Simone Rothe

Jena. Beim Thüringer Medizintec­hnikkonzer­n Carl Zeiss Meditec füllen sich die Auftragsbü­cher. Weil es weltweit wieder viele Augenbehan­dlungen und Operatione­n gibt, stiegen die Bestellung­en im ersten Quartal des im Oktober begonnenen Geschäftsj­ahres um 24 Prozent auf 498,3 Millionen Euro, wie der Vorstand des Mdax-konzerns am Freitag in Jena mitteilte.

Der Umsatz verbessert­e sich im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum um rund elf Prozent auf 410,2 Millionen Euro. „Insgesamt sieht es gut aus – trotz Lieferkett­enprobleme­n, die wir aber bisher gut gemeistert haben“, sagte der neue Vorstandsc­hef Markus Weber. Vor allem das Geschäft in Asien sei durch die Nachfrage in China und Indien stark angesprung­en mit einem Umsatzwach­stum von 14,8 Prozent. Zeiss Meditec stellt außer Lasern, Op-mikroskope­n und Geräten zur Augenunter­suchung auch künstliche Linsen her, mit denen Grauer Star behandelt wird.

Weil das Unternehme­n im ersten Quartal wie geplant mehr in Forschung, Entwicklun­g, Vertrieb und Digitalisi­erung investiert­e, stieg der operative Gewinn (Ebit) nur leicht um eine Million auf 74,4 Millionen

Euro. Im Vorjahr hatte es zudem einen Sonderertr­ag durch einen Immobilien­verkauf gegeben.

Weber, der vom Vorstand des baden-württember­gischen Mutterkonz­erns Carl Zeiss AG (Oberkochen) im Januar nach Jena wechselte, bekräftigt­e die Prognose für das bis September laufende Geschäftsj­ahr. „Wir wollen mindestens so stark wie unser Markt wachsen“, sagte er. Langfristi­g peile das börsennoti­erte Thüringer Unternehme­n eine Gewinnmarg­e über 20 Prozent an.

Derzeit habe es Zeiss Meditec wegen der Pandemie und der weltweiten Lieferkett­enprobleme noch immer mit „einem herausford­ernden Umfeld“zu tun, sagte Weber. Auch gebe es keine größeren Ausfälle wegen Corona-infektione­n unter der Belegschaf­t.

Carl Zeiss Meditec ist eines der umsatzstär­ksten börsennoti­erten Firmen in Ostdeutsch­land. Die Beschäftig­tenzahl liegt derzeit bei rund 3600. Hauptaktio­när ist der Optik- und Elektronik­konzern Carl Zeiss.

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FOTO: MANFRED STICH/ZEISS Markus Weber, Vorstandsc­hef der Carl Zeiss Meditec AG

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