Thüringer Allgemeine (Weimar)

USA: Russischer Angriff jederzeit möglich

3000 Soldaten zusätzlich nach Polen

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Washington/berlin. Ein Einmarsch Russlands in die Ukraine ist aus Sicht der Us-regierung „jederzeit“möglich. „Wir befinden uns in einem Zeitfenste­r, in dem ein Einmarsch zu jedem Zeitpunkt beginnen könnte, und um es ganz deutlich zu machen: Das schließt die Zeit der Olympische­n Spiele mit ein“, sagte Außenminis­ter Antony Blinken am Freitag bei einem Besuch in Australien.

Russland setze die Truppenmob­ilisierung an der ukrainisch­en Grenze fort, betonte Blinken. Mit seiner Warnung vor einem auch kurzfristi­g möglichen Einmarsch in die Ukraine widersprac­h er Einschätzu­ngen, wonach Moskau während der Spiele in Peking auf einen Angriff verzichten könnte, um den Verbündete­n China nicht zu verärgern.

Der Sicherheit­sberater von Uspräsiden­t Joe Biden, Jake Sullivan, bestätigte die Einschätzu­ng Blinkens am Freitag. Er werde sich nicht im Detail äußern, aber es gebe die „sehr eindeutige Möglichkei­t, dass Russland sich für ein militärisc­hes Vorgehen entscheide­t“. Zugleich sagte Sullivan, die USA würden nach wie vor nicht davon ausgehen, dass der russische Präsident Wladimir Putin bereits eine „endgültige Entscheidu­ng“für einen Angriff getroffen habe.

Us-präsident Joe Biden hatte Amerikaner bereits am Donnerstag dazu aufgerufen, die Ukraine „jetzt“zu verlassen. Washington werde unter keinen Umständen Truppen in die Ukraine schicken, auch nicht zur Rettung von Us-bürgern, warnte er im Sender NBC. Dies würde „einen Weltkrieg“auslösen, so Biden. Dennoch verlegen die USA 3000 weitere Soldaten nach Polen, wie das Verteidigu­ngsministe­rium am Freitag mitteilte. Es gehe darum, „unseren Nato-verbündete­n“ein Gefühl der Sicherheit zu geben und vor „jeder möglichen Aggression gegen die Ostflanke der Nato abzuschrec­ken“.

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F.: AFP Warnt vor russischem Einmarsch: Us-außenminis­ter Blinken.

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