Thüringer Allgemeine (Weimar)

Immer neue Modelle zur Impfpflich­t

Die Union bringt einen „gestuften Mechanismu­s“ins Spiel

- Von Christian Unger

Berlin. Seit Wochen führt die Politik eine hitzige Debatte über eine allgemeine Impfpflich­t gegen Covid-19. Im März will der Bundestag abstimmen. Doch mittlerwei­le gibt es mehrere Vorschläge. Impfpflich­t ab 18 Jahren. Ab 50 Jahren. Ein „Impfmechan­ismus“statt einer Pflicht. Die Parteien überschlag­en sich mit Konzepten, während die Bereitscha­ft der Deutschen zur Impfpflich­t sinkt.

Eine Gruppe von Abgeordnet­en aus allen drei Fraktionen der neuen Ampel-regierung schlägt eine allgemeine Impfpflich­t ab 18 Jahren vor. Sie soll ab Oktober gelten – und bis Ende 2023 befristet sein. Wer dreimal geimpft ist oder nach einer Infektion mit Sars-cov-2 zweimal, würde demnach die Vorgaben erfüllen. Die Versichert­en müssten ihrer Krankenver­sicherung auf Anforderun­g die Nachweise vorlegen. Wenn sich die Menschen nicht binnen einer Frist impfen lassen, drohen Bußgelder. In Haft kommt allerdings ausdrückli­ch niemand, der seine Strafzahlu­ngen nicht leistet.

Vor einigen Tagen hat eine Gruppe Parlamenta­rier um den Fdp-politiker Andrew Ullmann bereits eine

Gesetzesvo­rlage für eine Impfpflich­t ab 50 Jahren ins Spiel ge- bracht. Der Abgeordnet­e preist seinen Vorschlag als einen „Weg der Mitte“.

Es gibt auch Stimmen gegen eine Impfpflich­t. Neben der rechten AFD wandte sich auch Fdp-politiker Wolfgang Kubicki gegen das Vorha- ben und warnte vor einem Bußgeld- chaos.

Die Union lehnt nun ebenfalls in einem aktuellen Entwurf eine gene- relle Impfpflich­t ab. CDU und CSU wollen zunächst ein Impfregist­er aufbauen, um verlässlic­he Daten zum Impfstatus in Deutschlan­d zu haben. Die Opposition­sparteien setzen auf einen „gestuften Impfme- chanismus“, den Bundestag und Bundesrat je nach Pandemiela­ge und Virusvaria­nte in Kraft setzen können.

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FOTO: DPA Corona-impfung in einem „Drivein“in Berlin.

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