Begehrtes Thüringen-jahr
Bewerbungen gehen dieses Mal sehr zeitig ein. Auch Träger profitieren vom FSJ
Erfurt. Trotz pandemiebedingter Einschränkungen ist das Thüringen-jahr bei den Jugendlichen sehr gefragt, ergab eine Umfrage dieser Zeitung bei teilnehmenden Organisationen. Die rund 1000 Plätze im sozialen, kulturellen und ökologischen Bereich sowie in der Denkmalpflege sind fast komplett belegt.
„Ein Freiwilliges Soziales Jahr ist nach wie vor beliebt im Übergang zwischen Schule und Berufseinstieg“, erklärt Dirk Bley vom Thüringer
DRK. Manche wollten auf diesem Weg nach der Schulzeit ins Praxisleben einsteigen, andere das FSJ als Vorpraktikum nutzen oder Wartezeiten bis Studienbeginn überbrücken. Zudem biete das FSJ die Möglichkeit, im Wunschbereich tätig werden zu können, so Bley. Auch gibt der Freiwilligendienst den Teilnehmern Zeit und Gelegenheit zur persönlichen Entwicklung.
Die anhaltend große Nachfrage bestätigt auch Gabriel Kliegel von der Naturfreundejugend: „In diesem Jahr erhalten wir die Bewerbungen
für September 2022 besonders zeitig. Wir denken, dass viele junge Menschen gerade in der pandemischen Lage das FÖJ als willkommene Orientierungsphase vor einer Ausbildung oder einem Studium betrachten.“Bisher trafen die meisten Bewerbungen erst im späten Frühjahr bis Sommer ein.
Neben den klassischen Einsatzfeldern im sozialen Gebiet sind auch interessante Tätigkeiten im ökologischen, handwerklich-technischen und über die Caritas sogar im pastoralen Bereichen möglich.
Auch die Träger der Stellen profitieren vom Freiwilligendienst, etwa beim Thema Fachkräftemangel. Eine Studie des Thüringer Bildungsministeriums sieht neben der Verjüngung der Teams durch die Fsjler einen Klebeeffekt: „Ein sehr hoher Anteil der Jugendlichen beginnt nach dem Thüringen-jahr eine Ausbildung oder ein Studium in den Bereichen Kultur und Bildung oder im Bereich Gesundheit und Pflege.“Im Freiwilligen Ökologischen Jahr sei die Bindung an die Tätigkeitsfelder allerdings geringer ausgeprägt.