Französische Raffinesse im Meininger Hof
Symphoniker mit dem „Glanz von Paris“
Saalfeld. Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr spielten am Freitagund am Samstagabend die Thüringer Symphoniker Saalfeld-rudolstadt nun in ihrem 5. Sinfoniekonzert im Meininger Hof in Saalfeld, diesmal mit dem Programm „Der Glanz von Paris“unter der Leitung von Oliver Weder und mit Pianist Dmitry Shishkin.
Nicht so oft zu erleben und deshalb besonders begrüßenswert war dabei die Aufnahme des Werkes einer Komponistin in das Konzertprogramm, namentlich Louise Farrenc, deren feierlich-schwungvolle Ouvertüre Nr. 2 in Es-dur den Abend eindrucksvoll eröffnete.
Es folgten das 2. Klavierkonzert in g-moll von Camille Saint-saëns sowie die 2. Sinfonie von Théodore Dubois in D-dur (irrtümlicherweise im Programmtext als in h-moll stehend vermerkt), welche dem Konzert als anregendes klangliches Gesamterlebnis einen stimmigen Abschluss verlieh.
Einen ausgesprochenen Glanzpunkt des Abends stellte der Pianist Dmitry Shishkin mit seiner Darbietung des 2. Klavierkonzertes von Saint-saëns dar: Sein hochkonzentriertes Spiel und seine ruhig und geschmeidig dahingleitenden Hände entlockten dem Flügel wunderbar anmutige Klänge und waren von solch einer aufmerksamen Einfühlsamkeit, sodass jede Berührung der Tasten ebenso gekonnt ein feines brillierendes Plätschern wie auch klare kraftvolle Akzente hervorzubringen vermochte.
Allgemeine Irritation breitete sich kurz am Freitagabend aus, als das Spiel des Solisten ausgerechnet am Ende des 2. Satzes plötzlich nicht mehr nur von den Thüringer Symphonikern, sondern mitunter von unerwünschten Orchesterklängen eines Handyklingeltons begleitet wurde.
Der Solist ließ sich jedoch nicht beirren und spielte den letzten Satz mit scheinbar unveränderter Konzentration und Bravour, wobei er dem sich anschließenden und langanhaltenden Applaus mit gleich zwei Zugaben dankte!