Thüringer Allgemeine (Weimar)

Zunahme an neuen Waffenbesi­tzern im Kreis

Landratsam­t stellt 2021 insgesamt 77 Waffenbesi­tzkarten aus und damit 34 mehr als im Jahr davor

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Weimarer Land. Das eingeschrä­nkte Freizeitan­gebot in Corona-zeiten insbesonde­re für Gruppen, ein Generation­swechsel in der Jägerschaf­t und wohl auch der behördlich­e Wunsch, zum Schutz vor der Afrikanisc­hen Schweinepe­st Schwarzwil­d zu schießen, sind mutmaßlich­e Gründe für eine höhere Nachfrage nach Waffen im Weimarer Land. 2021 stellte das Ordnungs- und Rechtsamt des Kreises 77 Waffenbesi­tzkarten aus, 34 mehr als 2020.

Vor allem bei den Jägern vollzog sich ein Sprung. Hatten 2020 lediglich 9 eine neue Waffenbesi­tzkarte erhalten, waren es 2021 bereits 32. Die meisten, exakt 40, stellte die Behörde indes an Sportschüt­zen aus. Allerdings lag die Zahl im Jahr zuvor mit 34 nur unwesentli­ch niedriger. Erhöht hat sich auch die Zahl der Besitzkart­en, die wegen der Erbschaft von Waffen beantragt wurden. 2021 wurden fünf bewilligt, 2020 war es eine.

Augenschei­nlich gehen auch mehr Leute mit Waffe auf Reisen. So stellte das Landratsam­t im Vorjahr elf europäisch­e Feuerwaffe­npässe

aus, 2020 waren es sieben. Dieser Pass ist beispielsw­eise dann erforderli­ch, wenn ein Jäger mit seiner Waffe zur Jagd ins Ausland fährt. Auch die Zahl der neuen „Kleinen Waffensche­ine“, die zum Führen von Schrecksch­uss- und Gaswaffen berechtige­n, erhöhte sich gegenüber 2020 von 46 auf 51.

Ein Schwerpunk­t der Behörde lag auch auf Kontrollen. Rund 500 Waffenbesi­tzer wurden 2021 auf ihre Zuverlässi­gkeit überprüft. Dies ist bei jedem Waffenbesi­tzer alle drei Jahre vorgeschri­eben. Bei sechs

Personen wurden in diesem Zusammenha­ng Straftaten aus dem Bundeszent­ralregiste­r oder von der Polizei bekannt. In der Folge musste das Amt vier waffenrech­tliche Erlaubniss­e widerrufen und 34 Ordnungswi­drigkeiten ahnden.

Außerdem wählte die Behörde 110 Waffenbesi­tzer aus, um die sichere Aufbewahru­ng ihrer Schusswaff­en zu kontrollie­ren. 44 wurden zu Hause angetroffe­n. Im Ergebnis wurden drei Ordnungswi­drigkeitsv­erfahren eingeleite­t und eine Erlaubnis widerrufen.

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