Thüringer Allgemeine (Weimar)

Polizei kassiert bargeldlos ab

Kartenzahl­ung ab Herbst flächendec­kend möglich. Erste Geräte schon im Einsatz

- Von Fabian Klaus

Erfurt. Im dritten Quartal kann die Thüringer Polizei flächendec­kend bargeldlos abkassiere­n. Das bestätigte ein Sprecher der Landespoli­zeidirekti­on in Erfurt auf Anfrage dieser Zeitung.

Bis dahin seien die notwendige­n Geräte verteilt. So sehen es die aktuellen Planungen vor. Verwaltung­sgebühren, Verwarngel­der, Sicherheit­sleistunge­n, aber auch Zahlungen, die aus ausgestell­ten Haftbefehl­en hervorgehe­n, können künftig ohne Bargeld entrichtet werden. Es seien alle „Fallgruppe­n“, die die Thüringer Polizei betreffen, für den bargeldlos­en Zahlungsve­rkehr berücksich­tigt, heißt es dazu aus der Zentrale der Thüringer Polizei.

Genutzt werden soll dafür ein sogenannte­r „Point of Sale“– kurz: „POS“. Insgesamt 464 dieser Geräte sind bei der Polizei in Thüringen verfügbar – heißt auch: Nicht jeder Streifenwa­gen wird damit ausgestatt­et. Die Geräte sollen, heißt es von der Polizei dazu, „je nach Bedarf mitgeführt werden“.

Die Kosten stellen sich dabei überschaub­ar dar, weil sich die Geräte nicht im Eigentum des Freistaate­s befinden. Pro Monat werden 28 Euro Leasinggeb­ühr fällig, also für alle Endgeräte knapp 13.000 Euro im Monat und damit etwas mehr als 155.000 Euro im Jahr.

In einigen Polizeidie­nststellen läuft der bargeldlos­e Zahlungsve­rkehr bereits. Pilot war die Polizeiins­pektion Stadtroda. Hier sind fünf mobile Geräte im Einsatz. Insbesonde­re bei den sogenannte­n Verkehrsor­dnungswidr­igkeiten hat sich diese Vorgehensw­eise bereits bewährt. Ende des vergangene­n Jahres wurden auch die weiteren Dienststel­len der Landespoli­zeiinspekt­ion Jena mit den Terminals ausgestatt­et. Folgen sollten Autobahnun­d Bereitscha­ftspolizei.

In Nordthürin­gen wartet man noch auf die Geräte. Der Leiter der Landespoli­zeiinspekt­ion Nordhausen, Matthias Bollenbach, erklärte kürzlich, dass er damit rechne, dass bis Herbst der bargeldlos­e Zahlungsve­rkehr auch in seinem Schutzbere­ich möglich wird.

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