Polizei kassiert bargeldlos ab
Kartenzahlung ab Herbst flächendeckend möglich. Erste Geräte schon im Einsatz
Erfurt. Im dritten Quartal kann die Thüringer Polizei flächendeckend bargeldlos abkassieren. Das bestätigte ein Sprecher der Landespolizeidirektion in Erfurt auf Anfrage dieser Zeitung.
Bis dahin seien die notwendigen Geräte verteilt. So sehen es die aktuellen Planungen vor. Verwaltungsgebühren, Verwarngelder, Sicherheitsleistungen, aber auch Zahlungen, die aus ausgestellten Haftbefehlen hervorgehen, können künftig ohne Bargeld entrichtet werden. Es seien alle „Fallgruppen“, die die Thüringer Polizei betreffen, für den bargeldlosen Zahlungsverkehr berücksichtigt, heißt es dazu aus der Zentrale der Thüringer Polizei.
Genutzt werden soll dafür ein sogenannter „Point of Sale“– kurz: „POS“. Insgesamt 464 dieser Geräte sind bei der Polizei in Thüringen verfügbar – heißt auch: Nicht jeder Streifenwagen wird damit ausgestattet. Die Geräte sollen, heißt es von der Polizei dazu, „je nach Bedarf mitgeführt werden“.
Die Kosten stellen sich dabei überschaubar dar, weil sich die Geräte nicht im Eigentum des Freistaates befinden. Pro Monat werden 28 Euro Leasinggebühr fällig, also für alle Endgeräte knapp 13.000 Euro im Monat und damit etwas mehr als 155.000 Euro im Jahr.
In einigen Polizeidienststellen läuft der bargeldlose Zahlungsverkehr bereits. Pilot war die Polizeiinspektion Stadtroda. Hier sind fünf mobile Geräte im Einsatz. Insbesondere bei den sogenannten Verkehrsordnungswidrigkeiten hat sich diese Vorgehensweise bereits bewährt. Ende des vergangenen Jahres wurden auch die weiteren Dienststellen der Landespolizeiinspektion Jena mit den Terminals ausgestattet. Folgen sollten Autobahnund Bereitschaftspolizei.
In Nordthüringen wartet man noch auf die Geräte. Der Leiter der Landespolizeiinspektion Nordhausen, Matthias Bollenbach, erklärte kürzlich, dass er damit rechne, dass bis Herbst der bargeldlose Zahlungsverkehr auch in seinem Schutzbereich möglich wird.