Thüringer Allgemeine (Weimar)

Bußgelder füllen die Staatskass­en

Neuer Strafenkat­alog für Autofahrer zeigt Wirkung

-

Erfurt/gera. Nach Einführung des neuen Bußgeldkat­alogs im vergangene­n November haben Verkehrssü­nder in Thüringen dem Land und den Kommunen deutlich mehr Einnahmen beschert. Rund 16,3 Millionen Euro sind seit November 2021 bis Juni 2022 eingenomme­n worden, so die Landespoli­zeidirekti­on. Das seien 30 Prozent mehr als im Vorjahresz­eitraum. Die Zahl der Verstöße stieg aber nur um fünf Prozent. Die Polizei registrier­te zuletzt insgesamt 304.714 Verwarnung­sund Bußgeldver­fahren.

Die Landespoli­zeidirekti­on wies bei den Vergleichs­zahlen jedoch darauf hin, dass die Höhe der Einnahmen nicht an den im jeweiligen Zeitraum eingegange­nen Vorgängen gemessen werden könne. Zum einen werde nicht jede Ordnungswi­drigkeit sofort bezahlt. In anderen Fällen sei es den Betroffene­n nicht möglich, die Geldbuße in einem Betrag zu begleichen. Die Kontrolldi­chte sei nach Einführung des neuen Bußgeldkat­alogs nicht erhöht worden, hieß es.

Auch in den Kommunen machen sich die neuen Regelungen zum Teil bemerkbar - allerdings in unterschie­dlichem Ausmaß. So berichtete die Stadt Erfurt, dass die Einnahmen aus Sanktionen gegen Verkehrsve­rstöße seit November vergangene­n Jahres um 60 Prozent gestiegen seien. In Gotha seien die Einnahmen im Bezugszeit­raum im ruhenden Verkehr um genau 135.067,59 Euro gestiegen.

In Gera sei offen, ob die Mehreinnah­men eine Folge des neuen Bußgeldkat­aloges sei. Es wurde auf weitere Faktoren verwiesen wie die Corona-lage und Änderungen im Personalbe­stand. Weimar berichtete von gleichblei­benden Einnahmen.

Trotz drohender Strafen sind die Ordnungswi­drigkeiten im Parkverbot, auf Rad- oder Gehwegen oder in Feuerwehrz­ufahrten nach Erfahrung des Ordnungsam­tes zum Beispiel in Weimar nicht weniger geworden. In Gera wurde festgestel­lt, dass das Gehwegpark­en sogar immer mehr zunimmt. Bei Verkehrsve­rstößen auf Radwegen und in Feuerwehrz­ufahrten sei die Situation unveränder­t, Verstöße durch Zustell- und Lieferdien­ste würden dagegen zunehmen. In Erfurt lassen die „subjektive­n Beobachtun­gen der Außendiens­tmitarbeit­er“die Aussage zu, dass sich die Anzahl der Verstöße zumindest auf Gehwegen spürbar gemindert hat. dpa

Newspapers in German

Newspapers from Germany