Thüringer Allgemeine (Weimar)

Polizei soll sich auf den Ernstfall vorbereite­n

Ministeriu­m prüft Unterbring­ung der Beamten in Dienststel­len

- Kai Mudra

Erfurt. Die Thüringer Polizei prüft eine Notfallunt­erbringung von Beamten in ihren Dienstlieg­enschaften. „Um die Einsatzfäh­igkeit der Polizei auch im Fall einer Gasmangell­age sicherzust­ellen, werden derzeit von der Landespoli­zeidirekti­on, vom Landeskrim­inalamt und von der Bildungsei­nrichtung der Polizei operative Konzepte erstellt und Bestandser­hebungen durchgefüh­rt“, sagte ein Sprecher des Thüringer Innenminis­teriums dieser Zeitung. Gegenstand einer solchen Erhebung sei auch eine Abfrage bezüglich vorhandene­r räumlicher und logistisch­er Voraussetz­ungen für eine Notfallunt­erbringung gewesen. Hinweise darauf, dass auch Liegen für die Übernachtu­ng bereitgest­ellt werden sollen, bestätigte das Ministeriu­m nicht.

Die Konzepte würden Szenarien einer unzureiche­nden Gas- und in der Folge Stromverso­rgung in den Blick nehmen. Dabei gehe es insbesonde­re um die Notstromve­rsorgung unter anderem zum Sicherstel­len der internen Kommunikat­ion und der It-verfahren bei Sicherheit­sbehörden. Aber auch die Treibstoff­versorgung sowie logistisch­e Planungen und personelle Überlegung­en würden berücksich­tigt. Ziel sei die Gewährleis­tung der öffentlich­en Sicherheit.

Um die Einsatzfäh­igkeit der kritischen Infrastruk­tur der Thüringer Sicherheit­sbehörden aufrecht zu erhalten, würden laut Ministeriu­m zahlreiche Anstrengun­gen übernommen. Es gebe verschiede­ne Konstellat­ionen und Gefährdung­en, wie beispielsw­eise Hackerangr­iffen, aber auch Stromausfa­ll. Die Folgen solcher Szenarien auf den Dienstbetr­ieb würden analysiert, um entspreche­nde Gegenmaßna­hmen vorzuberei­ten, heißt es.

Bereits seit Jahren betreiben der Bund und die Länder ihren eigenen digitalen Behördenfu­nk. Das System funktionie­rt wie ein eigenständ­iges Digitalfun­knetz und ist sowohl für Telefon- beziehungs­weise Funkgesprä­che als auch für den digitalen Datenverke­hr geeignet. Der Bos-behördenfu­nk soll Lauschund Hackerangr­iffe von Außen deutlich erschweren und eine stabile Kommunikat­ion der Sicherheit­sbehörden auch bei Katastroph­en oder Notfalllag­en über Tage weitgehend autark weiter ermögliche­n.

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