Tank leer, Fahrer voll
Im Jagdbergtunnel geht einem betrunkenen Autofahrer der Sprit aus. Was er daraufhin unternimmt, bringt ihm mehrere Strafanzeigen ein
Jena. In der Thüringer Tunnelleitzentrale bei Zella-mehlis meldet sich ein Autofahrer, weil sein Fahrzeug ohne Sprit im Jagdbergtunnel bei Jena stehen geblieben ist. Der Mann konnte noch die Haltebucht erreichen. Als er der Leitzentrale mitteilte, dass er zu Fuß durch den Tunnel zu nächsten Tankstelle laufen wolle, wurde ihm das laut Polizei verboten. Es war Freitagnachmittag und die Leitzentrale bestellte stattdessen einen Abschleppdienst.
Zudem wurde die Polizei informiert, die das Abschleppen des Autos zur Ausfahrt Bucha begleitete. Weil den Beamten bereits im
Tunnel der schwankende Gang des Fahrers aufgefallen war, kam es zur freiwilligen Atemalkoholkontrolle, so die Polizei. Der Wert habe bei 1,87 Promille gelegen, sodass eine Blutentnahme erfolgen sollte.
Damit sei der Mann aber nicht einverstanden gewesen, heißt es zum Ablauf des Einsatzes. Vielmehr soll er versucht haben, sein Auto vom Abschleppfahrzeug „zu befreien“, indem er die Sicherungsgurte lösen wollte. Die Beamten wollten den Mann beruhigen. Als das nicht gelang und er sich weiter an den Gurten zu schaffen machte, drohten die Polizisten mit Zwang und legten dem alkoholisierten Fahrer Handfesseln an.
Im Streifenwagen und in Begleitung eines weiteren Polizeiautos wurde er nach Jena ins Klinikum zu Blutentnahme gefahren.
Danach durfte der Betroffene laut Polizei gehen. Allerdings „versuchte er einen weiteren Befreiungsversuch“, heißt es im Polizeibericht. „Ziel der Befreiung war diesmal seine im Klinikum entnommene Blutprobe.“Die Beamten konnte das offenbar durch den Einsatz einer weiteren Streife verhindern.
Der Autofahrer erhielt für das Klinikgelände einen Platzverweis. Ihn erwarten für seine Aktionen Anzeigen wegen Trunkenheit im Straßenverkehr und wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte.