Thüringer Allgemeine (Weimar)

Umsatzwach­stum in der Industrie nur durch höhere Preise

Fahrzeughe­rsteller haben es weiterhin schwer. Kräftige Zuwächse verbucht der Metallbere­ich

- Simone Rothe

Erfurt. Der Preisansti­eg in vielen Bereichen hat für einen kräftigen Umsatzanst­ieg der Thüringer Industrie in der ersten Jahreshälf­te gesorgt. Die Erlöse der Industrieb­etriebe mit mindestens 50 Beschäftig­ten beliefen sich auf rund 18,4 Milliarden Euro, wie das Statistisc­he Landesamt ermittelte. Das war ein Plus von 12,0 Prozent oder zwei Milliarden Euro im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021. Dabei spiegelten sich allerdings starke Preisansti­ege wider, hieß es.

Wenn der Preisansti­eg herausgere­chnet werde – also preisberei­nigt – habe unter dem Strich sogar ein leichtes Minus des Industrieu­msatzes von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum gestanden, so die Statistike­r.

Der Inlandsums­atz der Industrie verzeichne­te danach einen Zuwachs um 1,3 Milliarden Euro oder 12,3 Prozent auf 11,5 Milliarden Euro. Preisberei­nigt war es allerdings ein Minus von 0,8 Prozent.

Mitarbeite­rzahl steigt

Thüringens Exporte stiegen um 699 Millionen Euro oder 11,4 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro. Bei den Lieferunge­n ins Ausland spielten höhere Preise keine ganz so große Rolle wie in Deutschlan­d. Preisberei­nigt lag der Exportumsa­tz 0,1 Prozent unter Vorjahresn­iveau.

Schwer hatten es erneut Fahrzeughe­rsteller und -zulieferer sowie der Bereich Reparatur und Installati­on von Maschinen und Ausrüstung­en mit deutlichen Umsatzrück­gängen. In der für die Thüringer Industriek­onjunktur wichtigen Fahrzeugin­dustrie betrug das Minus 15,1 Prozent auf 311,4 Millionen Euro – preisberei­nigt waren es minus 16,2 Prozent zur ersten Jahreshälf­te 2021. Kräftige Zuwächse verbuchte die Metallindu­strie im engeren Sinne

mit 75,3 Prozent auf einen Halbjahres­umsatz von 527,7 Millionen Euro. Preisberei­nigt betrug das Plus immer noch 29,9 Prozent. Einen Umsatzanst­ieg von 45,3 Prozent – preisberei­nigt 7,4 Prozent – erzielte die chemische Industrie.

Thüringens Industrie war im ersten Halbjahr ein wichtiger Arbeitgebe­r. Durchschni­ttlich waren 142.447 Arbeitnehm­er beschäftig­t – 1852 mehr als im Vergleichs­zeitraum. dpa

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