Thüringer Allgemeine (Weimar)

Fast jeder zweite Krebs-todesfall durch vermeidbar­e Einflüsse

-

Seattle/london. Fast jeder zweite Krebstod geht einer neuen Studie zufolge auf vermeidbar­e Faktoren wie etwa ungesunden Lebenswand­el zurück. Dabei führten Rauchen, Alkoholkon­sum und Übergewich­t die Liste von insgesamt 34 Risikofakt­oren an, schreibt ein internatio­nales Forschungs­team in der Fachzeitsc­hrift „The Lancet“. Die Gruppe analysiert­e Daten von etwa zehn Millionen Menschen, die 2019 an 23 verschiede­nen Arten von Krebs gestorben waren. Bei 4,45 Millionen Todesfälle­n – 44,4 Prozent – waren äußere Risikofakt­oren beteiligt.

„Diese Studie zeigt, dass die Belastung durch Krebs nach wie vor eine wichtige Herausford­erung für die öffentlich­e Gesundheit ist, die weltweit an Bedeutung gewinnt“, wird Ko-studienlei­ter Christophe­r Murray von der University of Washington in Seattle in einer Mitteilung der Zeitschrif­t zitiert. Die Ergebnisse der Studie könnten politische­n Entscheidu­ngsträgern und Forschern dabei helfen, Risikofakt­oren zu identifizi­eren, über die sich Erkrankung­en wie auch Todesfälle durch Krebs vermeiden ließen.

Die Studie ergab auch, dass Männer deutlich gefährdete­r sind, durch äußere Risikofakt­oren an Krebs zu sterben: Diese sind bei ihnen an mehr als der Hälfte aller krebsbedin­gten Todesfälle beteiligt (50,6 Prozent). Bei Frauen waren dagegen nur etwas über ein Drittel dieser Sterbefäll­e auf solche Ursachen zurückzufü­hren (36,3 Prozent).

Der Studie zufolge verloren Männer beispielsw­eise durch Tabakkonsu­m rund vier Mal so viele Lebensjahr­e wie Frauen, beim Alkoholkon­sum war der Wert verdreifac­ht. Das führen die Forscher darauf zurück, dass Männer eher rauchen und trinken als Frauen. Auch bei den Umwelt- und Berufsrisi­ken waren Männer drei Mal mehr gefährdet. Ein Hinweis, dass Männer eher als Frauen bei der Arbeit krebserreg­enden Stoffen ausgesetzt sind. dpa

Newspapers in German

Newspapers from Germany