Thüringer Allgemeine (Weimar)

Hohlstedt feiert wieder legendären Mädchenbal­l

Vorfreude auf die Rückkehr der Kirmes-gaudi begleitet das erste Wochenende des Kirchweihf­estes

- Susanne Seide

Hohlstedt. Exakt 30 Jahre ist es her, dass es zur Kirmes in Hohlstedt einen Mädchenbal­l gab. Auf alten Videos entdeckten heutige Mitglieder der Kirmesgese­llschaft Bilder davon und wollten die Tradition bereits vor ein paar Jahren wiederbele­ben. Nur durch Zufall fanden sie am ersten Kirmes-wochenende heraus, dass die Gaudi wirklich zuletzt 1992 stattgefun­den hatte. Selbst unter den früher bei der Kirmes Aktiven konnte sich kaum jemand an das genaue Jahr erinnern.

Beim Hohlstedte­r Mädchenbal­l findet ein kompletter Rollentaus­ch statt: Die Mädels schlüpfen in den feinen Burschenzw­irn, samt Mütze und oft auch aufgeklebt­em Bart. Für die Burschen wird ihr Auftritt hart: Rock und Bluse sind gefragt, am besten aber ein schickes Kleid – und das zu unbehaarte­n Beinen und am besten zur stylischen Haartracht exquisit geschminkt. Einzig auf Highheels wird bei den Burschen zum Mädchenbal­l verzichtet, schließlic­h haben manche Schuhgröße 47.

Auf die „Schattense­iten“wurden die Mädels, aus deren Reihen Manuela Achermann dann als Burschenmu­tter das Zepter schwingt, allerdings auch aufmerksam gemacht. Sie müssen die Zeche zahlen, wenn nach jedem Tänzchen ein Schnaps fällig wird.

Natürlich hatten die Hohlstedte­r am ersten Kirmes-wochenende auch mit den üblichen Rollen ihren Spaß. Zum Beispiel, als bei der Ständchenr­unde am Samstag traditione­ll die Neuen im Pool von Hauptspons­or Hansi Achermann in Kötschau getauft wurden. Dieses Mal traf es Annabell und ihren Jacob sowie Mareen und Celina.

Insgesamt 18 Mitglieder hat die Kirmesgese­llschaft, hinzu kommt Burschenva­ter Toni Liebner, der die Truppe seit 14 Jahren anführt.

 ?? SUSANNE SEIDE ?? Die Kirmesgese­llschaft Hohlstedt mit Burschenva­ter Toni Liebner bei der Ständchenr­unde in Kötschau.
SUSANNE SEIDE Die Kirmesgese­llschaft Hohlstedt mit Burschenva­ter Toni Liebner bei der Ständchenr­unde in Kötschau.

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