Ukraine hat 20 Ortschaften zurückerobert
Uno „besorgt“über Verschleppungen von Kindern nach Russland
Kiew. Seit Anfang der Woche hat die Ukraine im Gebiet Charkiw mehr als 20 Orte von russischen Besatzern befreit. „Zum jetzigen Zeitpunkt sind unsere Soldaten bis zu 50 Kilometer tief in die Verteidigungslinien des Gegners vorgedrungen“, so Generalstabsvertreter Olexij Hromow. Aktuell würden in befreiten Orten „Säuberungen vom Gegner“andauern. Die Angaben lassen sich nur schwer überprüfen.
Auch in der Nähe von Kramatorsk im Gebiet Donezk hätten ukrainische Einheiten ihre Positionen um bis zu zwei Kilometer verbessern können. Bei Slowjansk seien die Russen um bis zu drei Kilometer zurückgedrängt und das Dorf Oserne befreit worden. Im südukrainischen Gebiet Cherson seien russische Truppen an mehreren Abschnitten um zwei und bis zu mehrere Dutzend Kilometer zurückgedrängt worden. Insgesamt seien Gebietsgewinne von über 700 Quadratkilometern erzielt worden.
In der Nähe des größten europäischen Kernkraftwerks in Saporischschja ist es nach ukrainischen Angaben erneut zu schweren Kämpfen gekommen. Der Generalstab des Militärs erklärte am Donnerstag, in den vergangenen 24 Stunden habe es Angriffe auf Dörfer und Ortschaften gegeben. Regionalgouverneur Walentyn Resnitschenko schrieb auf Telegram, russische Truppen hätten in der Nacht die Stadt Nikopol viermal mit Raketen und schwerer Artillerie angegriffen.
Die Uno hat derweil Hinweise darauf, dass „unbegleitete Minderjährige“zwangsweise in russisch besetzte Gebiete oder nach Russland umgesiedelt würden. Die stellvertretende Un-generalsekretärin für Menschenrechte, Brands Kehris, sagte vor dem Un-sicherheitsrat, ihr Büro sei „besorgt“darüber, dass die russischen Behörden ein „vereinfachtes Verfahren“eingeführt hätten, über das ukrainischen Kindern die russische Staatsbürgerschaft verliehen werde. dpa
Slowjansk: Ukrainische Rettungskräfte tragen einen Toten weg.