Studie belegt Nutzen von Paxlovid nach Omikron-infektion
Berlin. Das antivirale Medikament Paxlovid kann auch bei einer Infektionswelle mit der Omikron-variante von Sars-cov-2 einen Beitrag dazu leisten, Todesfälle zu verhindern und das Gesundheitssystem zu entlasten, so das Ergebnis einer groß angelegten Studie aus Israel, die jetzt im Fachblatt „New England Journal of Medicine“erschienen ist.
Die Studie ist eine der ersten veröffentlichten Untersuchungen zur realen Wirksamkeit von Paxlovid gegen die Omikron-variante. Sie umfasst Daten von 109.254 Patientinnen und Patienten, die zu Beginn des Studienzeitraums 40 Jahre oder älter waren. Etwa 4000 oder vier
Prozent der Patientinnen und Patienten erhielten während des Studienzeitraums Paxlovid.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um Ronen Arbel von der staatlichen Gesundheitsorganisation Clalit Health Service in Tel Aviv konnten zeigen, dass die Paxlovid-behandlung bei den Patienten im Alter von 65 Jahren oder älter das relative Risiko für Klinikaufenthalte um 73 Prozent senkte, das relative Todesrisiko war mit Therapie um 79 Prozent niedriger. Bei den Patienten im Alter von 40 bis 64 Jahren konnten sie hingegen kaum Unterschiede zwischen Patienten mit und ohne Paxlovid-therapie
feststellen. Die Rate der Klinikeinweisung betrug hier 15,2 beziehungsweise 15,8.
Wie bei allen Viruserkrankungen der Lunge ist es entscheidend, antivirale Mittel früh einzusetzen – also innerhalb der ersten Tage nach Bekanntwerden der Infektion. Wichtig bei Paxlovid ist es, mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu beachten, erklärt das Robert-koch-institut. Dies gelte unter anderem für Statine, Medikamente gegen Herzinsuffizienz oder auch Wirkstoffe gegen Potenzstörungen. Eine Rücksprache mit den behandelnden Fachärzten sei deshalb dringend empfohlen. kai