Für den Notfall vorsorgen
Haben wir im Winter genug Strom? Die Frage entzweit derzeit Fachleute und Politiker
Ob zum Fernsehen, zum Aufladen des Handys oder zum Kochen: Überall brauchen wir Strom. Gerade wird viel darüber gesprochen, woher dieser eigentlich kommen soll.
Wenn wir auf den Lichtschalter drücken, geht das Licht an. Da können wir uns ziemlich sicher sein. Doch gilt die Sicherheit auch für den kommenden Winter? Das haben Fachleute ausgerechnet. Was sie herausgefunden haben und was sich dadurch jetzt ändern könnte, erfährst du hier.
Warum könnte der kommende Winter anders sein als bisherige Winter?
Manche Menschen befürchten, dass es in diesem Winter zeitweise zu wenig Strom geben könnte. Das liegt unter anderem daran, dass wir einen Teil des Stroms aus Erdgas herstellen. Erdgas ist aber gerade knapp.
Das wiederum hat mit Russland zu tun. Weil Deutschland und Russland
beim Ukrainekrieg auf unterschiedlichen Seiten stehen, liefert Russland nur noch unregelmäßig Erdgas nach Deutschland. Das könnten wir besonders im Winter zu spüren bekommen. Denn in der dunklen Jahreszeit verbrauchen wir mehr Strom, etwa für Licht.
Was sollten die Fachleute herausfinden?
Es gibt weitere Probleme, die die Stromversorgung schwierig machen. Das wenige Wasser in den Flüssen hat zum Beispiel dazu geführt, dass Kohlekraftwerke von Schiffen nicht so beliefert werden wie gewohnt. Kommt dort weniger Kohle an, dann können die Kraftwerke auch nicht so viel Strom herstellen.
Strom-fachleute haben nun ausgerechnet, was passiert, wenn alle Befürchtungen und Probleme zusammen auftreten und wie gut die Stromversorgung dann noch ist.
Was ist das Ergebnis?
Die Fachleute sagen: Es sei sehr unwahrscheinlich, dass es zu einer Krise kommt. Eine Krise wäre es etwa, wenn es stundenweise keinen Strom mehr geben würde. Ganz ausschließen können sie eine Krise aber auch nicht.
Was bedeutet das jetzt?
Damit es keine Krise gibt, will Deutschland vorsorgen. Zwei der letzten drei Atomkraftwerke sollen bis April kommenden Jahres bereitstehen und im Notfall Strom erzeugen. Das hat der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, entschieden. Das hat für viel Wirbel gesorgt. Denn eigentlich ist beschlossen, dass alle Atomkraftwerke bei uns zum Jahresende abgeschaltet werden.
Manche Leute sagen nun: Atomkraftwerke sollten etwa wegen ihres gefährlichen Abfalls nicht noch länger laufen. Andere sagen, die Entscheidung sei richtig. Wieder andere wünschen sich, dass die Atomkraftwerke direkt weiterlaufen und nicht nur wegen einer Krise. dpa