Im vertrauten Terrain
Rot-weiß-angreifer Simon Roscher kehrt mit Erfurt in seine Chemnitzer Heimat zurück
Erfurt. Es ist wie nach Hause kommen. Zehn Jahre spielte Simon Roscher für den Chemnitzer FC, schaffte in der vergangenen Saison den Sprung in die Männermannschaft. Nun will er den nächsten Schritt vollziehen – und kehrt nach seinem Wechsel zum FC Rot-weiß Erfurt am Samstag an seine alte Wirkungsstätte zurück.
„Das fühlt sich bestimmt komisch an, wenn ich ins Stadion komme und in die andere Kabine muss“, sagte der 20 Jahre alte Angreifer des Regionalliga-aufsteigers, der in Chemnitz geboren wurde: „Meine Familie und Freunde werden da sein. Für mich ist dieses Spiel ein Höhepunkt, auf den ich mich schon sehr lange freue.“
Ob er wie in den beiden jüngsten Duellen gegen den Berliner AK (0:1) und Wismut Gera (0:1) von Beginn an auflaufen wird, ist aber längst nicht sicher, zumal der Konkurrenzkampf im Erfurter Angriff groß ist. Artur Mergel steht nach seinen Leistenproblemen genauso wieder voll im Training wie Romario Hajrulla, der zuletzt aufgrund von muskulären Problemen im Oberschenkel pausiert hatte.
Dabei erlebte Roscher am ersten Spieltag einen umjubelten Einstand beim FC Rot-weiß. Zwar war der baumlange Stürmer enttäuscht, als er zum Auftakt in Luckenwalde zunächst auf der Bank schmorte. Seine späte Einwechslung nach 88 Minuten krönte er jedoch gedankenschnell mit dem wichtigen 1:1-Ausgleich in letzter Sekunde.
Allerdings verpasste er es vor allem im Pokalspiel in Gera, sich mit Torerfolgen in den Fokus zu spielen.
„Klar habe ich da meine Chancen vergeben und mich nicht belohnt. Aber es bringt nichts, jetzt den Kopf in den Sand zu stecken“, sagte Roscher. Die Zukunft liegt ohnehin noch vor ihm. Genau deshalb hat Erfurt den jungen Angreifer auch verpflichtet. Roscher kam in Chemnitz schon auf 27 Einsätze, feierte als 18-Jähriger im September 2020 sein Regionalliga-debüt im Trikot der Sachsen. Mit seinen 1,94 Meter bringt er eine körperliche Präsenz und Gefährlichkeit bei Kopfbällen auf den Platz, die es den gegnerischen Abwehrreihen schwer machen soll, gegen ihn zu verteidigen.
Als Maßstab für das Chemnitzgastspiel nimmt der Angreifer die Leistung aus Halbzeit zwei gegen den Berliner AK, als Rot-weiß den Gegner dominierte: „Wenn wir unser eigenes Tempo gehen, dann können wir diesmal was mitnehmen. Wir dürfen nur nicht wieder den Start verschlafen.“Entscheidend wird auch die Effizienz vor dem gegnerischen Tor sein. „Ich werde in den Übungseinheiten noch was drauflegen und dem Trainer zeigen, dass ich unbedingt spielen will. Dass ich heiß bin vor diesem Duell, weiß er ja“, sagte Roscher vor der Reise in seine Heimat.
Derweil steht fest, dass Erfurt ein weiteres Flutlichtspiel bestreitet. Das Auswärtsduell beim 1. FC Lok Leipzig wird am Freitag, 30. September, um 19 Uhr angepfiffen.
Chemnitzer FC – FC Rot-weiß Erfurt, Samstag, 14 Uhr, Stadion Gellertstraße
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