Suche nach Beständigkeit
Axel Lukacsek über die Leipziger Talfahrt und einen neuen Trainer
Jene Trainerpersonalie war längst keine Überraschung mehr – und naheliegend. Schließlich wohnt Marco Rose mit seiner Familie in der sächsischen Metropole und hat zum Training sowie den Heimspielen von RB Leipzig nun eine kurze Anfahrt. Der Weg allerdings ist ungleich länger, um sportlich dort anzukommen, wo Klub und Fans sich gerne sehen. Nämlich im Spitzenfeld der Bundesliga und ganz oben auf Europas großer Fußball-bühne.
Die Champions-league-pleite gegen Donezk und Bundesliga-tristesse als Tabellenelfter aber bedeuten im Augenblick genau das Gegenteil. Deshalb wird es Marco Roses erste Aufgabe sein, den Klub aus der Lethargie der Erfolglosigkeit zu befreien. Wie jeder Trainer eben, der eine Talfahrt stoppen soll.
Auf ihn wartet jedoch noch viel mehr Arbeit. Schließlich hat Leipzig im Sommer auf dem Transfermarkt nicht gekleckert, sondern geklotzt. Genau deshalb ist angesichts der dürftigen Leistungen mit acht Gegentoren in den vergangenen beiden Spielen die Ernüchterung besonders groß. Die Rückkehr von Timo Werner oder die Verpflichtung von Nationalspieler David Raum haben die Erwartungen – zumal mit dem Rückenwind des Pokalsieges als erster Titel der Vereinsgeschichte – enorm befeuert.
Egal, ob und wie schnell Marco Rose nun das Ruder herumreißen kann. RB Leipzig braucht vor allem Kompetenz an anderer Stelle. Es muss ein Sportdirektor her, der an dieser Stelle endlich für Kontinuität sorgt. Vielleicht könnte Max Eberl genau jene Lücke schließen.