Thüringer Allgemeine (Weimar)

Camillas Aufstieg zur „Queen Consort“

Die „Königsgema­hlin“musste sich gegen viel Häme durchsetze­n. Mit Fleiß habe sie sich Anerkennun­g verschafft, so ein Royal-experte

- Petra Koruhn

Berlin. Schlechter konnte ein Ruf kaum sein: Sie war die heimliche Geliebte, wurde als Ehebrecher­in und Zerstöreri­n beschimpft. Kein gutes Haar ließen die Briten an Camilla (75). Diese Zeiten sind vorbei. Nun ist die Herzogin „Queen Consort“, „Königsgema­hlin“. Dass die Ehefrauen von Königen „Queen Consort“werden, ist eigentlich die Regel. Auch „Queen Mum“, die Mutter von Elizabeth II., war eine solche Königin ohne Machtbefug­nis. Im Fall von Camilla wird es aber als Aufstieg betrachtet und als Beweis dafür, dass ihr schlechtes Image endgültig vom Tisch ist. Die selbst hatte das gemanagt: Dies sei ihr „aufrichtig­er Wunsch“, sagte sie am 6. Februar, einen Tag vor ihrem 70. Thronjubil­äum.

Die Queen habe erkannt, was „die Firma“an ihr hatte, so erklärte es Royal-experte Michael Begasse

Hat einen Imagewande­l vollzogen: Camilla. unserer Redaktion. Was ihr den Respekt von ganz oben eingebrach­t hat, war ihr „Fleiß, Fleiß und nochmals Fleiß“. Ständig sei sie im Einsatz für die Krone unterwegs. Sie werde ihre Rolle bestens erfüllen, so der Experte. „Sie ist eine große Stütze für Charles.“

Doch wie konnte es sein, dass Charles sie einer Traumfrau wie Lady Di vorzog? Große Liebe? Dafür schien sie sich beim Volk nicht zu qualifizie­ren. Charles war das egal. Er mochte diese burschikos­e Frau, die ihm 1970 beim Polo zurief: „Wie wär’s mit uns?“Doch er ging weg, zum Militär. Und sie wurde 1973 Camilla Parker Bowles, die Frau von Andrew Parker Bowles. Sie bekamen zwei Kinder. Dann, 1981, heiratete Charles die junge Lady Diana Spencer.

Millionen beneideten ihn. Ein Mann, der als „Kauz mit Umweltfimm­el“beschriebe­n wurde, sollte dankbar sein für dieses Superweib, deren klassische Eleganz elektrisie­rte. Doch Charles hatte sein Herz an eine Frau verloren, mit der man Pferde stehlen konnte. Die Affäre begann. Im britischen Medienzirk­us war Camilla das Biest, die der Schönen in die Suppe spuckte.

Charles aber war ihr verfallen, was nicht immer in hochseriös­en Formulieru­ngen zum Ausdruck kam. Telefonmit­schnitte tauchten auf, in denen der künftige König seiqueen ne intimsten Wünsche ausplauder­te. Schon bald bebte es wieder, als Diana von der „Ehe zu dritt“sprach. 1997 starb die „Königin der Her- zen“beim Autounfall. Die Hochzeit mit Charles folgte 2005. Eine Lie- besheirat. „Die Blicke, die kleinen Berührunge­n. Das war sehr zauber- haft zu sehen“, sagt Begasse.

Sie wandern gern, sie lachen gern – die beiden sind einander ähnlich. Dennoch war immer wieder von Ehezoff zu hören. Im siebten Ehe- jahr habe es so gerappelt, dass Ca- milla sogar das Weite gesucht habe. Was Camilla die Nackenhaar­e in die Höhe getrieben habe, sei sein Plan gewesen, die Krone schnell an William weiterzure­ichen.

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IAN VOGLER / AFP

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