Camillas Aufstieg zur „Queen Consort“
Die „Königsgemahlin“musste sich gegen viel Häme durchsetzen. Mit Fleiß habe sie sich Anerkennung verschafft, so ein Royal-experte
Berlin. Schlechter konnte ein Ruf kaum sein: Sie war die heimliche Geliebte, wurde als Ehebrecherin und Zerstörerin beschimpft. Kein gutes Haar ließen die Briten an Camilla (75). Diese Zeiten sind vorbei. Nun ist die Herzogin „Queen Consort“, „Königsgemahlin“. Dass die Ehefrauen von Königen „Queen Consort“werden, ist eigentlich die Regel. Auch „Queen Mum“, die Mutter von Elizabeth II., war eine solche Königin ohne Machtbefugnis. Im Fall von Camilla wird es aber als Aufstieg betrachtet und als Beweis dafür, dass ihr schlechtes Image endgültig vom Tisch ist. Die selbst hatte das gemanagt: Dies sei ihr „aufrichtiger Wunsch“, sagte sie am 6. Februar, einen Tag vor ihrem 70. Thronjubiläum.
Die Queen habe erkannt, was „die Firma“an ihr hatte, so erklärte es Royal-experte Michael Begasse
Hat einen Imagewandel vollzogen: Camilla. unserer Redaktion. Was ihr den Respekt von ganz oben eingebracht hat, war ihr „Fleiß, Fleiß und nochmals Fleiß“. Ständig sei sie im Einsatz für die Krone unterwegs. Sie werde ihre Rolle bestens erfüllen, so der Experte. „Sie ist eine große Stütze für Charles.“
Doch wie konnte es sein, dass Charles sie einer Traumfrau wie Lady Di vorzog? Große Liebe? Dafür schien sie sich beim Volk nicht zu qualifizieren. Charles war das egal. Er mochte diese burschikose Frau, die ihm 1970 beim Polo zurief: „Wie wär’s mit uns?“Doch er ging weg, zum Militär. Und sie wurde 1973 Camilla Parker Bowles, die Frau von Andrew Parker Bowles. Sie bekamen zwei Kinder. Dann, 1981, heiratete Charles die junge Lady Diana Spencer.
Millionen beneideten ihn. Ein Mann, der als „Kauz mit Umweltfimmel“beschrieben wurde, sollte dankbar sein für dieses Superweib, deren klassische Eleganz elektrisierte. Doch Charles hatte sein Herz an eine Frau verloren, mit der man Pferde stehlen konnte. Die Affäre begann. Im britischen Medienzirkus war Camilla das Biest, die der Schönen in die Suppe spuckte.
Charles aber war ihr verfallen, was nicht immer in hochseriösen Formulierungen zum Ausdruck kam. Telefonmitschnitte tauchten auf, in denen der künftige König seiqueen ne intimsten Wünsche ausplauderte. Schon bald bebte es wieder, als Diana von der „Ehe zu dritt“sprach. 1997 starb die „Königin der Her- zen“beim Autounfall. Die Hochzeit mit Charles folgte 2005. Eine Lie- besheirat. „Die Blicke, die kleinen Berührungen. Das war sehr zauber- haft zu sehen“, sagt Begasse.
Sie wandern gern, sie lachen gern – die beiden sind einander ähnlich. Dennoch war immer wieder von Ehezoff zu hören. Im siebten Ehe- jahr habe es so gerappelt, dass Ca- milla sogar das Weite gesucht habe. Was Camilla die Nackenhaare in die Höhe getrieben habe, sei sein Plan gewesen, die Krone schnell an William weiterzureichen.