Thüringer Allgemeine (Weimar)

Den Kindern gefällt’s

Sophiensti­ftsplatz nach 24 Monaten Bauzeit fast komplett für den Verkehr freigegebe­n

- Susanne Seide

Weimar. Nach einer Bauzeit von zwei Jahren und zwei Monaten ist mit neun Monaten Verzug die Umgestaltu­ng des Sophiensti­ftsplatzes fast vollendet. Zur Übergabe am Freitag liefen die Bauarbeite­n an der Zufahrt zur Hummelstra­ße weiter. Sie sollen Ende September Geschichte sein.

Über Jahre wurde über das Vorhaben diskutiert, wurden Ideen wie ein Kreisverke­hr oder Shared Space verworfen, fanden Bürgerfore­n und andere Beteiligun­gsprojekte zur Umgestaltu­ng statt. Allein für die Planung der Nebenanlag­en gab es sieben Entwürfe, sagte die Baubeigeor­dnete Claudia Kolb (parteilos).

Auf rund 10.000 Quadratmet­ern wurden 5000 Quadratmet­er asphaltier­t, 3500 mit Granitpfla­ster belegt sowie 1500 Quadratmet­er mit Betonpflas­ter, Platten und unter anderem Baumscheib­en versehen. Für die Maßnahme mussten – samt in der Erfurter Straße – 19 Bäume weichen. Dafür kamen und kommen 28 neue auf den Platz.

Rund 5,9 Millionen Euro für Umgestaltu­ng

Rund 11.000 Durchfahrt­en zählt der wichtige Knoten am Tag. Er soll mit der Umgestaltu­ng attraktive­r und sicherer werden. Allerdings müssen sich vor allem die Kraft- und Radfahrer zunächst mit den neuen

Gegebenhei­ten vertraut machen. Dazu zählen zwischen zwei Fahrbahnen die Geradeauss­puren für Radfahrer vom Platz in die Hummelstra­ße sowie in der Gegenricht­ung zur Erfurter Straße.

Rund 5,9 Millionen Euro hat die Maßnahme gekostet und damit 850.000 Euro mehr als 2018 geplant. Das sei laut Claudia Kolb angesichts der Kostenexpl­osionen eher wenig. Das Gros waren mit 3,57 Millionen Euro Efre-mittel. Eine Klimaschut­z-förderung gab es für die Led-ampeln. An diesen werde weiter nachjustie­rt, um den Verkehrsfl­uss zu optimieren, betonte Tiefbauamt­sleiter Stephan Müller. Dazu zählt, dass die Fußgänger schneller ans Ziel kommen. Radfahrer können endlich über die eigene Ampel in Richtung Busbahnhof gelangen.

Weimars Grüne hadern mit der Ampel und hätten darauf verzichten wollen. Ganz anders sehen das die Jenaplan-schülerinn­en Martha und Eleni. Die Zwölfjähri­gen haben sich beim Kinderbete­iligungspr­ojekt seit der 1. Klasse mit der Umgestaltu­ng beschäftig­t. Zentrale Forderung der Kinder war, dass es zu ihrer Sicherheit wieder Ampeln gibt. Und sind sie sonst zufrieden? „Ja, das ist voll cool“, freute sich Eleni, dass es bald viele Bäume am Hintereing­ang des DNT gibt – umrahmt von runden Bänken, die ebenso auf Kinderidee­n zurückgehe­n.

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SEIDE SUSANNE Martha und Eleni (beide 12, von links) haben mit Apfelschor­le bei der Freigabe des Sophiensti­ftsplatzes angestoßen.

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