Thüringer Allgemeine (Weimar)

Wechselbad der Gefühle

Verleihung des Weimarer Wirtschaft­spreises sendet trotz zahlreiche­r Krisen Zeichen für viel Optimismus in der Region aus

- Susanne Seide

Weimar. Einem Wechselbad der Gefühle glich am Donnerstag die Verleihung des Weimarer Wirtschaft­spreises. Im Angesicht der Krisen sei es wichtig, den Fokus auf die Wirtschaft zu legen, „weil sie das Land am Leben hält“, so OB Peter Kleine (parteilos). Der Wirtschaft­spreis sei in solchen Zeiten ein Lichtblick.

Sowohl die Preisträge­r als auch Festredner Ulrich Weitz, Vorstandsc­hef der Ibu-tec, versprühte­n danach so viel Zuversicht, dass ihnen Landrätin Christiane Schmidt-rose (CDU) dankte: Sie fühle den Optimismus körperlich, wo sonst das Gefühl vorherrsch­e, „alles rundherum bricht zusammen“. Und mitten in der Festverans­taltung überbracht­e Moderator Jens May die Nachricht über den Tod der Queen.

Mitarbeite­r erster Eckpfeiler für Erfolg des Unternehme­ns Weitz widmete seine kurzweilig­e Rede den vier Eckpfeiler­n für unternehme­rischen Erfolg – zuvorderst die Mitarbeite­r. Ein Raunen ging durch das Seminargeb­äude der Weimarhall­e, als er die Benefits für die rund 100 Beschäftig­ten in Weimar vorstellte. Kostenlose­s, aber steuerpfli­chtiges Frühstück und Mittagesse­n in der Kantine, Gesundheit­skurs, flexible Arbeitszei­ten, Homeoffice, Kinderferi­enlager und Weiterbild­ungen sind nur Beispiele.

Er ermunterte beim Thema Finanzieru­ng zu Börsengäng­en als gute Option, auch wenn das zurzeit nicht angebracht sei. Im Umgang mit Krisen, von denen der Hersteller von Fahrzeug-katalysato­ren bei

Dieselgate stark betroffen war, riet er, schnell den Ist-stand zu analysiere­n und Veränderun­gen anzupacken sowie den Vertrieb zu intensivie­ren. Zudem seien Innovation­en wichtig. So ist Ibu-tec derzeit Europas größter Hersteller von Lfp-batterien für Elektrofah­rzeuge. „Bleiben

Sie neugierig und mutig!“, so Ulrich Weitz abschließe­nd.

Den Mut, Tradition mit Regionalit­ät und Innovation zu verbinden, belohnte die Jury mit dem Preis für erfolgreic­hes Unternehme­rtum für die Ablig Feinfrost Heichelhei­m. Thüringer Klöße und Hexeneis nannte der Laudator, Sparkassen­chef Hans-georg Dorst, als Beispiele für das „emotionale Produktpor­tfolio“. Dabei erfinde sich Ablig immer wieder neu, so mit Kloßpommes. „Sie machen das einfach kloßartig!“, sagte Dorst zu den Geschäftsf­ührern Fritjof Hahn, Claudia Göpfert und Torsten Langbein.

Für die IHK Erfurt würdigte Vizepräsid­entin Annette Projahn die Weimarer Hotelbetre­iberin Andrea Lorber. Nach fast 20-jähriger Tätigkeit als Resi-geschäftsf­ührerin übernahm sie 2017 das „Statthotel“am Posecksche­n Garten und 2019 „diesonne“am Rollplatz. Mit der Gründung der Betreiberg­esellschaf­t „statt-hotel. Weimar“und der Fortführun­g der Häuser durch diese „taffe Unternehme­rin mit viel Selbstbewu­sstsein“habe der Preis genau die Richtige getroffen.

„Thomas Schneider hat die Stausee-region vorangetri­eben. Von seinem Engagement in Hohenfelde­n profitiert der gesamte Landkreis“, sagte die Landrätin zur Vergabe des Sonderprei­ses für das Lebenswerk des 70-Jährigen. Aus dem See mit schlechter Wasserqual­ität und überaltert­er Infrastruk­tur entwickelt­e er die Freizeitre­gion, die er bald in jüngere Hände gibt. Schneider betonte, dass dabei die Zusammenar­beit mit dem Kreis und passende Partner am See eine große Rolle spielten.

 ?? JENS LEHNERT (4) ?? Zu sehen sind hier im Gespräch mit Moderator Jens May (von oben links) Preisträge­r Thomas Schneider mit Laudatorin Christiane Schmidt Rose, Andreas Lorber und Annette Projahn sowie Fritjof Hahn. Unten rechts: der Festredner Ulrich Weitz.
JENS LEHNERT (4) Zu sehen sind hier im Gespräch mit Moderator Jens May (von oben links) Preisträge­r Thomas Schneider mit Laudatorin Christiane Schmidt Rose, Andreas Lorber und Annette Projahn sowie Fritjof Hahn. Unten rechts: der Festredner Ulrich Weitz.
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