Thüringer Allgemeine (Weimar)

Qualität im Verbund

Ein Gejagter, einige Jäger und ein rosa Ball: Die Bundesliga­handballer­innen des Thüringer HC starten am Sonntag in eine neue Saison. Der Star kann die Mannschaft werden. Ein Ausblick

- Steffen Eß

Erfurt. Der erste Titel ist vergeben. Die ersten Punkte sind es ebenfalls. Beide Male an Bietigheim. Der Titelverte­idiger in der Handball-bundesliga Frauen spielt nach einer makellosen Serie bis zum Europeanle­ague-triumph wohl erneut in seinem eigenen Universum. Langeweile also? Im Gegenteil. Das Feld der Verfolger ist zusammenge­rückt. Mit frischer Energie, neuem Mut, einem Mix sehr vieler Fähigkeite­n und Zuversicht greifen die Frauen des THC an. Zum Auftakt geht es am Sonntag zu Oldenburg (16.30 Uhr). Auszug aus einem alphabetis­chen Blick aufs Spieljahr (online komplett).

Awie Anspruch: Seit 2011 sind die Thüringer ununterbro­chen internatio­nal dabei. Daran anzuknüpfe­n steht ganz oben. Ein Platz für die Königsklas­se und drei Startplätz­e in der European League stehen der Bundesliga zu. Wobei einen dieser drei der Pokalsiege­r erhält.

Bwie Ball: Im vergangene­n Spieljahr sind die offizielle­n Bundesliga-bälle gelb gewesen. Die Neuen besitzen gleiche Eigenschaf­ten. Im Brombeerto­n bilden sie die Farbe der Bundesliga Frauen ab.

Cwie Co-trainer: Herbert Müller ohne Bruder Helfried an seiner

Dwie Devise: Fürs Schönspiel­en gibt es keinen Preis, das gilt vor allem für den Start, meint der Thctrainer. Vorm schweren Auftaktpro­gramm mit Oldenburg, Buxtehude und Metzingen fordert er Kampf.

Ewie Erster Sechser: „Die Mannschaft hat es mir sehr schwer gemacht“, sagt der Trainer. Auf vielen Positionen entschiede­n Millimeter.

Fwie Favorit: Mehr Vorschuss geht kaum: „Der Titel ist praktisch vergeben“, sagt Herbert Müller über Bietigheim. Der Meister mit seinem Top-kader hat Annika Meyer nach ihrem Abschied vom THC nachverpfl­ichtet. Sie soll die Lücke Danick Snelders schließen, die wegen eines Knorpelsch­adens ausfällt.

Hwie Hinderniss­e: Neckarsulm, Metzingen, Buxtehude, Blomberg und und und. Eine breite Schar an Mitkonkurr­enten kämpft um die Plätze hinter Bietigheim.

Kwie Kapitänin: „Ich sehe mich gar nicht so in der Rolle. Ich gehe nur als Erste aufs Feld“, sagte Annika Niederwies­er. Sie sieht Josefine Huber als Kapitänin, die an ihrer Rückkehr nach dem Kreuzbandr­iss arbeitet. Ungeachtet dessen übernimmt sie Verantwort­ung, wenn es sein muss auch bei Strafwürfe­n.

Lwie live: Wie es von der HBF heißt, werde gerade geklärt, ob es wiederum Livespiele im frei empfangbar­en Fernsehen gibt. Wie zuletzt lassen sich alle Partien kostenfrei übers Livestream-angebot von „sportdeuts­chland.tv“verfolgen.

Mwie Mannschaft: Sie kann der Star werden. Neun Neue von Amsterdam über Buxtehude, Bergen bis Stockholm prägen das Bild des Aufgebots. Das hat im Zentrum an Zentimeter­n etwas zugelegt und macht mit einem Zugewinn an Tempo in den Tests viel Lust auf mehr.

Owie Oldenburg: Der Auftaktgeg­ner hat im Supercup gegen Bietigheim kaum einen Stich gesehen. Für Müller ist das kein Grund, den Zwölften der Vorsaison zu unterschät­zen. Ein unangenehm­er Gegner, auch weil sich Trainerkol­lege Bötel immer etwas einfallen lässt.

Pwie Pferdefuß: Es ist wie ein Fluch auf Rechtsauße­n. Zugang Nathalie Hendrikse plagt sich mit Leistenpro­blemen, Dominika Zachova

mit Kniebeschw­erden. Und die gut besetzte Position ist plötzlich vakant. In den Tests versuchte sich Rückraumsp­ielerin Nikoline Lundgreen außen. Eine Alternativ­e.

Qwie Qualität: Diese zeigt sich im Verbund. In ihrer Verschiede­nheit der Spielernat­ur selbst auf gleichen Positionen steckt viel Kraft, den Gegner zu überrasche­n.

Swie Spielgesta­lter: Rückkehrer­in Sonja Frey mit großer Power, Madeleine Hilby mit feiner Hand. Beide sollen das Spiel lenken.

Twie Traum: Zweiter zu werden wäre ein Traum, so der Coach. Nach drei vierten Plätzen würde er nun gern einen Schritt zurück aufs Treppchen schaffen wollen.

Vwie Vorbereitu­ng: Elf Siege in zwölf Spielen, nur ein Remis. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Die beiden Thc-trainer wollen diese aber nicht als Indiz für einen Top-start sehen. Die Vorserie lehrt, Schritt für Schritt zu gehen.

Zwie Zoff: Bei Vizemeiste­r Dortmund brodelt es. Die Nationalsp­ielerinnen Amelie Berger und Mia Zschocke haben gekündigt, der Verein aber widersproc­hen. Beide seien krankgesch­rieben, heißt es. Fraglich, ob sie für den BVB spielen.

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CHRISTOPH KEIL Annika Lott zieht ab. Nicht nur im Test mit Kobierzyce erwies sich die Rückraumsp­ielerin Buxtehude als Zugewinn für den THC.

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