Qualität im Verbund
Ein Gejagter, einige Jäger und ein rosa Ball: Die Bundesligahandballerinnen des Thüringer HC starten am Sonntag in eine neue Saison. Der Star kann die Mannschaft werden. Ein Ausblick
Erfurt. Der erste Titel ist vergeben. Die ersten Punkte sind es ebenfalls. Beide Male an Bietigheim. Der Titelverteidiger in der Handball-bundesliga Frauen spielt nach einer makellosen Serie bis zum Europeanleague-triumph wohl erneut in seinem eigenen Universum. Langeweile also? Im Gegenteil. Das Feld der Verfolger ist zusammengerückt. Mit frischer Energie, neuem Mut, einem Mix sehr vieler Fähigkeiten und Zuversicht greifen die Frauen des THC an. Zum Auftakt geht es am Sonntag zu Oldenburg (16.30 Uhr). Auszug aus einem alphabetischen Blick aufs Spieljahr (online komplett).
Awie Anspruch: Seit 2011 sind die Thüringer ununterbrochen international dabei. Daran anzuknüpfen steht ganz oben. Ein Platz für die Königsklasse und drei Startplätze in der European League stehen der Bundesliga zu. Wobei einen dieser drei der Pokalsieger erhält.
Bwie Ball: Im vergangenen Spieljahr sind die offiziellen Bundesliga-bälle gelb gewesen. Die Neuen besitzen gleiche Eigenschaften. Im Brombeerton bilden sie die Farbe der Bundesliga Frauen ab.
Cwie Co-trainer: Herbert Müller ohne Bruder Helfried an seiner
Dwie Devise: Fürs Schönspielen gibt es keinen Preis, das gilt vor allem für den Start, meint der Thctrainer. Vorm schweren Auftaktprogramm mit Oldenburg, Buxtehude und Metzingen fordert er Kampf.
Ewie Erster Sechser: „Die Mannschaft hat es mir sehr schwer gemacht“, sagt der Trainer. Auf vielen Positionen entschieden Millimeter.
Fwie Favorit: Mehr Vorschuss geht kaum: „Der Titel ist praktisch vergeben“, sagt Herbert Müller über Bietigheim. Der Meister mit seinem Top-kader hat Annika Meyer nach ihrem Abschied vom THC nachverpflichtet. Sie soll die Lücke Danick Snelders schließen, die wegen eines Knorpelschadens ausfällt.
Hwie Hindernisse: Neckarsulm, Metzingen, Buxtehude, Blomberg und und und. Eine breite Schar an Mitkonkurrenten kämpft um die Plätze hinter Bietigheim.
Kwie Kapitänin: „Ich sehe mich gar nicht so in der Rolle. Ich gehe nur als Erste aufs Feld“, sagte Annika Niederwieser. Sie sieht Josefine Huber als Kapitänin, die an ihrer Rückkehr nach dem Kreuzbandriss arbeitet. Ungeachtet dessen übernimmt sie Verantwortung, wenn es sein muss auch bei Strafwürfen.
Lwie live: Wie es von der HBF heißt, werde gerade geklärt, ob es wiederum Livespiele im frei empfangbaren Fernsehen gibt. Wie zuletzt lassen sich alle Partien kostenfrei übers Livestream-angebot von „sportdeutschland.tv“verfolgen.
Mwie Mannschaft: Sie kann der Star werden. Neun Neue von Amsterdam über Buxtehude, Bergen bis Stockholm prägen das Bild des Aufgebots. Das hat im Zentrum an Zentimetern etwas zugelegt und macht mit einem Zugewinn an Tempo in den Tests viel Lust auf mehr.
Owie Oldenburg: Der Auftaktgegner hat im Supercup gegen Bietigheim kaum einen Stich gesehen. Für Müller ist das kein Grund, den Zwölften der Vorsaison zu unterschätzen. Ein unangenehmer Gegner, auch weil sich Trainerkollege Bötel immer etwas einfallen lässt.
Pwie Pferdefuß: Es ist wie ein Fluch auf Rechtsaußen. Zugang Nathalie Hendrikse plagt sich mit Leistenproblemen, Dominika Zachova
mit Kniebeschwerden. Und die gut besetzte Position ist plötzlich vakant. In den Tests versuchte sich Rückraumspielerin Nikoline Lundgreen außen. Eine Alternative.
Qwie Qualität: Diese zeigt sich im Verbund. In ihrer Verschiedenheit der Spielernatur selbst auf gleichen Positionen steckt viel Kraft, den Gegner zu überraschen.
Swie Spielgestalter: Rückkehrerin Sonja Frey mit großer Power, Madeleine Hilby mit feiner Hand. Beide sollen das Spiel lenken.
Twie Traum: Zweiter zu werden wäre ein Traum, so der Coach. Nach drei vierten Plätzen würde er nun gern einen Schritt zurück aufs Treppchen schaffen wollen.
Vwie Vorbereitung: Elf Siege in zwölf Spielen, nur ein Remis. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Die beiden Thc-trainer wollen diese aber nicht als Indiz für einen Top-start sehen. Die Vorserie lehrt, Schritt für Schritt zu gehen.
Zwie Zoff: Bei Vizemeister Dortmund brodelt es. Die Nationalspielerinnen Amelie Berger und Mia Zschocke haben gekündigt, der Verein aber widersprochen. Beide seien krankgeschrieben, heißt es. Fraglich, ob sie für den BVB spielen.