Thüringer Allgemeine (Weimar)

Kein Bammel vor dem Wiedersehe­n

Marco Roses erste Aufgabe als Trainer von RB Leipzig ist ausgerechn­et das Spiel gegen seinen Ex-verein Borussia Dortmund

- Thomas Nowag

RB Leipzigs neuer Trainer Marco Rose sieht den nächsten Spielen gelassen entgegen.

Leipzig/dortmund. Seinen ersten Gegner kennt Marco Rose besser als die eigene Mannschaft. Eines könne er sagen, betonte der neue Trainer von RB Leipzig vor dem unerwartet schnellen Wiedersehe­n mit seinem Ex-klub Borussia Dortmund: „Wenn sie ins Rollen kommen, dann rollen sie. Dann rollen sie richtig.“

Bis zum Ende der vergangene­n Spielzeit hat Rose diese Offensivma­schine noch selbst angetriebe­n – am Samstag muss er nur zwei Tage nach seinem Amtsantrit­t Stöckchen in die Räder stecken. Das kann ein Vorteil sein: Bvb-trainer

Edin Terzic ließ durchblick­en, er könne seine Notizen mehr oder weniger wegwerfen.„das verändert ein bisschen was“, sagte Terzic: „Die Videos habe ich geschaut, bevor Domenico Tedesco entlassen wurde.“

Marco Rose ist nicht allzu bange. Einerseits hat der BVB riesige Verletzung­sprobleme, anderersei­ts kann er Potenzial in einem glänzend besetzten Team wecken, das weit unter der Leistungsg­renze gespielt hat. Erkannt hat er das sofort, auch aus der Ferne: „Wir haben alles da, was man braucht.“

Alle werden zudem wenig auf die Mannschaft schauen – aber intensiv auf Rose. Das Wiedersehe­n mit dem BVB ist noch recht harmlos. „Ich freue mich darauf“, sagte auch der Dortmunder Geschäftsf­ührer Hans-joachim Watzke.

Gute Ohrenschüt­zer aber braucht Rose in Mönchengla­dbach eine Woche später. Den Hammerstar­t, der zwischen beiden Spielen eine Reise zum Champions-leaguesieg­er Real Madrid bringt, kommentier­t Rose gelassen: „Wir spielen alle in einer Liga, da sieht man sich halt irgendwann.“So früh aber – damit hatte auch Terzic „nicht gerechnet. Aber ich freue mich, dass Marco zurück ist, dass er einen neuen Job gefunden hat.“

In diesem wird von Rose ein Umschwung gefordert, in Einstellun­g und Spielweise. Der Verein gibt

Unterstütz­ung: Klub-boss Oliver Mintzlaff ist der Meinung, dass sich das Projekt RB viel zu selbstgefä­llig darin sonnt, endlich den ersten Titel geholt zu haben. D as zeigte schon das aggressive Social-media-auftreten. Mintzlaff will sich vom ständigen Abfeiern befreien. „Wir lassen den großen Pokal draußen abbauen“, sagte er. Er habe das Wegschaffe­n des übergroßen Imitats aus Massivholz vor der Zentrale am Cottaweg schon angeordnet.

„Wir müssen das ein Stück weit aus den Köpfen rausbekomm­en: Ja, wir haben den ersten Titel gewonnen“, betonte Mintzlaff. „Aber jetzt ist eine neue Saison. Jetzt ist wieder Brot-und-butter-geschäft.“sid

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