Müller schlägt Alarm
Vor dem Wiedersehen mit Lewandowski hadern die Bayern auch gegen Stuttgart mit der Chancenverwertung
München. Keine Gier, kein Hunger, keine Effizienz: Diesen FC Bayern wird Rückkehrer Robert Lewandowski gnadenlos bestrafen – nach dem schlechtesten Saisonstart seit zwölf Jahren schlug Thomas Müller Alarm. „Ich habe eine ganz schöne Krawatte und bin sauer auf uns selbst“, schimpfte der Ur-münchner, „ich bin bedient.“
Vor dem brisanten Wiedersehen mit Lewandowski am Dienstag (21 Uhr/prime) in der Champions League gegen Barcelona herrscht dicke Luft bei den bayerischen Remis-königen. Beim 2:2 gegen weiter sieglose Stuttgarter fehlte der letzte Biss – und ein Torgarant wie „Lewa“.
„Wir müssen zwei Gänge höher schalten, gegen Barca sogar drei“, forderte Sportvorstand Hasan Salihamidzic und mahnte: „Barcelona spielt guten Fußball, Lewa nutzt jede Möglichkeit. Wir sind gewarnt.“
Doch die Probleme lassen sich nach dem dritten Unentschieden in der Liga hintereinander nicht mehr wegdiskutieren. „Wir hatten nicht die Schlüssel“, sagte Matthijs de Ligt über das Offensivspiel. Allerdings war es der Abwehrchef, der dem VFB mit seinem Foul an Serhou Guirassy dessen Elfmeter-ausgleich zum 2:2 (90.+2) ermöglichte.
„Wenn wir jedes Spiel gewinnen wollen, müssen wir auch in den letzten zehn Minuten bis ans Letzte gehen. Wir haben etwas hergeschenkt“, polterte Müller, „jeder Einzelne“müsse sich hinterfragen.
Manuel Neuer und Joshua Kimmich stapften kommentarlos davon. Die Gemengelage ist explosiv. Julian Nagelsmann reagierte nach der „gefühlten Niederlage“schmallippig – und übte Kritik an der Offensive. „Ich hätte mir mehr Power gewünscht“, sagte der Trainer, „es war zu wenig Gier nach vorne.“
Im Abschluss habe die Qualität gefehlt – und „Lewa“? Diese Frage holt die Bayern ein, zumal der Pole auch bei Barca trifft und trifft. Beim 4:0 in Cadiz erzielte er sein neuntes Tor im sechsten Pflichtspiel und bereitete zwei Treffer vor. sid