Thüringer Allgemeine (Weimar)

Spielglück und ein Abstauber

Landesklas­se-fußballer des SC 03 Weimar gewinnen das erste Derby beim VFB Apolda

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Christian Albrecht

Apolda. Das erste Derby der Fußball-geschichte zwischen dem VFB Apolda und dem SC 03 Weimar hatte es in sich. Dafür sorgten auch die fast 200 Zuschauer im Hans-geupel-stadion. Die Gäste-fans hatten sich als 30 Mann starke Truppe in den Zug gesetzt und starteten am Bahnhof einen Fanmarsch Richtung Stadion. Der eine oder andere Anwohner öffnete verwundert das Fenster. Ja, vielleicht sogar ein kleiner Vorgeschma­ck auf das Pokalspiel gegen den FC Carl Zeiss Jena.

Dass die Sc-fans wie so oft für ordentlich Stimmung sorgten, wurde derweil Tristan Berger zum Verhängnis. In Halbzeit zwei wurde er vom Schiedsric­hter gerufen, hörte dies aber aufgrund der Lautstärke nicht. „Der Unparteiis­che hat dann gedacht, dass er ignoriert wird und gab Tristan Gelb-rot. Wer ihn kennt, weiß, dass er so nicht ist. Wenn man ihn ruft, dann kommt er auch“, sagte Apoldas Trainer Patrick Dittombée. Eine Entscheidu­ng, mit der der Coach ein wenig unzufriede­n war, genauso wie in der 70. Minute, als Darius Fauer allein auf den Weimarer Kasten zulief und gefoult wurde. Es gab allerdings nicht mal Freistoß. „Selbst der Weimarer

Spieler hat gesagt, dass er sich über Rot nicht hätte beschweren können. Aber so lief das Spiel. Das nötige Glück hatte heute der Gegner“, sagte Dittombée.

Dies wusste sein Gegenüber Holger Orlamünde zu bestätigen. „Das Glück, was uns gegen Schleiz vielleicht gefehlt hat, hatten wir heute. Ich fand den Sieg dennoch verdient“, sagte er.

In Halbzeit eins begegneten sich die Teams auf Augenhöhe. Ein Offensivfe­uerwerk sowie viele Chancen

blieben im ersten Durchgang aber aus.

Die beste Weimarer Chance im ersten Durchgang nach einer Viertelstu­nde landete aber ebenso wenig im Kasten wie die zwei Möglichkei­ten der Apoldaer. Einmal war Sc-keeper Max Stern zur Stelle, das andere Mal konnte Tim Grune den Ball nicht im Netz unterbring­en.

Wie so oft in solchen Spielen, entscheide­n dann die größeren Fehler oder eine Standard-situation. In Minute 65 kam beides zusammen.

Einen Freistoß konnte der erfahrene Ion Adamiuc im Vfb-kasten nicht festhalten, Franz-jonas Müller, im Pokalspiel am vergangene­n Wochenende noch verletzt ausgewechs­elt, staubte zur Führung ab.

Danach folgte die ungeahndet­e Notbremse und kurz vor Schluss noch ein Elfmeterpf­iff. Adam Ruffert war bei einem Konter gefoult worden und verwandelt­e den Strafstoß selber zum 2:0-Auswärtssi­eg.

„Meine Jungs haben alles reingehaue­n, da kann ich ihnen keinen Vorwurf machen. Ein 1:1 wäre sicherlich in Ordnung gewesen“, sagte Dittombée, der mit seiner Truppe jetzt einige harte Brocken vor der Brust hat. Die Weimarer hingegen haben mit bisher vier Toren drei Siege und neun Punkte gesammelt, stehen damit auf Rang drei.

„Die Ideen im letzten Offensivdr­ittel haben uns heute wieder ein wenig gefehlt. Dafür war die Defensive um Justin-rené Szatmari wieder stark. Für mich der beste Mann auf dem Platz“, sagte Orlamünde.

Für beide Teams stehen schwere Partien an. Weimar empfängt am kommenden Wochenende daheim die Überraschu­ngsmannsch­aft aus Schmölln. Der Aufsteiger besiegte Stadtroda mit 3:0. Der VFB Apolda muss derweil nach Bad Lobenstein.

 ?? PETER HANSEN ?? Weimars Justin-rené Szatmari (links) geht hier im Spielaufba­u an Apoldas Tim Grune vorbei.
PETER HANSEN Weimars Justin-rené Szatmari (links) geht hier im Spielaufba­u an Apoldas Tim Grune vorbei.

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